Theater in Augsburg:Spielbetrieb in Gefahr

Im Augsburger Theater sind neue Brandschutz-Schwachstellen aufgetaucht, die schlimmstenfalls eine Einstellung des Spielbetriebs noch im Mai nötig machen. Dies verkündete Oberbürgermeister Kurt Gribl (CSU) am Donnerstag in einer kurzfristig anberaumten Pressekonferenz. Ihm zufolge entdeckte die Feuerwehr zwischen Garderobe und Zuschauerraum eine Decke, die nicht ausreichend gesichert ist. Bei einem Brand könnte sich Rauch durch Lüftungsöffnungen ungehindert nach oben ausbreiten und würde gleichzeitig den Fluchtweg abschneiden. Ob das Große Haus tatsächlich geschlossen werden muss, ist aber noch offen. Erst wenn die Ergebnisse weiterer Untersuchungen vorliegen, werde "endgültig entschieden", sagt der OB. Bis dahin sichere die Feuerwehr alle Vorstellungen mit einem zusätzlichen Löschwagen und fünf weiteren Männern.

Mit dieser Botschaft spitzt sich in der Stadt der Streit über die Theater-Sanierung nochmals zu. Erst am Mittwoch hatten Befürworter und Gegner des Projekts in einer Podiumsdiskussion erstmals direkt ihre Argumente ausgetauscht. Dabei ging es leidenschaftlich und mitunter lautstark zu. Den größeren Applaus erhielten Theaterintendantin Juliane Votteler und Kulturreferent Thomas Weitzel.

Die Stadt will das marode Große Haus 2017 schließen, um es für 189 Millionen Euro zu renovieren. 107 Millionen davon schießt der Freistaat zu. Den Rest muss die hochverschuldete Stadt selbst tragen, hierfür muss sie 72 Millionen Euro Schulden aufnehmen. Gegen diese Pläne wendet sich ein Bürgerbegehren. Die Initiatoren betonen, sie seien ebenfalls für eine Sanierung - aber eben ohne Schulden. Sie brauchen 11 000 Unterstützer, um einen Bürgerentscheid zu erreichen. Wie viele Unterschriften sie bislang gesammelt haben, sagen sie nicht.

© SZ vom 14.05.2016 / stma - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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