Synodentagung:Evangelische Kirche muss Personal einsparen

Im Rahmen ihrer Landessynode in Bamberg will die evangelische Kirche in Bayern über Stellenkürzungen beraten. Zehn Prozent aller Stellen sollten gestrichen werden, sagte Sprecher Johannes Minkus vor Beginn der Synode am Sonntag. Betroffen seien Diakone, Pfarrer, Religions- und Sozialpädagogen sowie Kirchenmusiker. In Bamberg werden dafür erstmals die Rahmendaten festgelegt. Von Februar an sollten die Dekanate dann selbst überlegen: "Was brauchen wir? Was erwarten die Leute von uns als Kirche?", sagte der Sprecher der Landeskirche. Die Dekanate sollen künftig auch 20 Prozent der Stellen berufsfremd vergeben können. "Dann könnte zum Beispiel ein Religionspädagoge eine Pfarrstelle übernehmen." Der endgültige Beschluss zur Landesstellenplanung soll dann in einem Jahr fallen. Trotzdem werde weiterhin im landeskirchlichen Durchschnitt eine Pfarrerin oder ein Pfarrer auf 1545 Gemeindemitglieder kommen, hieß es. Die Relation bleibe erhalten, weil die Personalstellen zwar bis 2023 um zehn Prozent zurückgefahren werden sollen, gleichzeitig aber auch die Zahl der Kirchenmitglieder um zehn Prozent abgenommen habe. In Bayern leben rund 2,35 Millionen evangelische Christen.

Auf der Agenda in Bamberg stehe außerdem der Haushalt für 2020 und die rechtlichen Bedingungen zur Segnung homosexueller Paare. "Der Grundsatzbeschluss war schon im Frühjahr 2018, jetzt geht es um juristische Feinheiten", sagte Minkus. Bis zum 28. November tagt die Kirchenleitung in Bamberg. Es ist das letzte Treffen in dieser Zusammensetzung, bevor die Kirchenvorsteher im Dezember neue Synodalen wählen werden.

© SZ vom 25.11.2019 / dpa, SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: