SPD gegen Franken-Diskriminierung:Meerrettich fürs Image

Die Franken fühlen sich diskriminiert: Sie sind es, die den Kren anbauen, aber offiziell heißt er "Bayerischer Meerrettich". Die SPD fordert: umbennenen.

Der bayerische Meerrettich ist nicht bayerisch, sondern fränkisch. Deshalb soll er auch so heißen, findet die SPD und will, dass Brüssel den "Bayerischen Meerrettich" und den "Bayerischen Kren" offiziell umbenennt.

Der "Bayerische Meerrettich" kommt aus Franken. (Foto: AP)

Alle 99 Firmen, die die von der EU geschützte geografische Bezeichnung verwenden, kommen aus Mittel- oder Oberfranken, sagt die SPD-Landtagsabgeordnete Helga Schmitt-Bussinger. Trotzdem heißt der Meerrettich offiziell "bayerisch".

Die Franken fühlen sich deshalb diskriminiert. Schließlich würde der "Allgäuer Bergkäse" auch nicht "Bayerischer Bergkäse" heißen und die "Schwäbischen Maultaschen" seien auch keine "Bayerischen Maultaschen". Die Herkunft von Lebensmitteln müsse "weitestmöglich präzisiert" werden, finden die Sozialdemokraten - wie bei den "Nürnberger Rostbratwürsten" und dem "Münchner Bier".

Der Herkunftsschutz der EU sei "ein Plus für Vermarkter und Produzenten und ein wichtiger Wegweiser für die Konsumenten", findet Schmitt-Bussinger. "Aber der Wegweiser muss auch stimmen."

Mit dem Meerrettich könnte jetzt der erste Schritt gegen die fränkische Diskriminierung gelingen: Der SPD zufolge gibt es noch keine einzige geschützte EU-Herkunftsbezeichnung für Franken.

© sueddeutsche.de/dpa/anto - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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