Das Schöne an den zentrumsnahen Vierteln Münchens ist die Vielfalt. Während im Glockenbachviertel die Szenegänger dem Vergnügen hinterherrennen, in der Maxvorstadt Studenten die Straßen bevölkern und in Schwabing irgendwie auch noch manchmal irgendwas los ist, gilt für den 13. Stadtbezirk der Landeshauptstadt: Hier lässt sich nieder, wer einen entsprechend dicken Geldbeutel hat und sein hinter Mauern verstecktes Villengrundstück nur verlässt, um sein ohnehin schon beträchtliches Vermögen noch weiter zu vermehren.
So weit das Klischee über Bogenhausen. Und wer zum Beispiel die Maria-Theresia-Straße entlangflaniert, mag dieses Klischee bestätigt sehen. Bogenhausen ist der gediegene Stadtteil. Hier ist die Bevölkerungsdichte relativ gering und der Ausländeranteil niedrig. Es gibt neun Bibliotheken und ein Museum - und wer die Klingelschilder genauer liest, mag glauben, dass ein "Dr." vor dem Namen etwas völlig Normales zu sein scheint.
Doch der nordöstliche Stadtteil bietet in manchen Vierteln auch ein ganz anderes Bild: Moderne Wohn- und Bürogebäude, große Wohnsiedlungen und Hochhäuser. Der ursprünglich dörfliche Charakter von Alt-Bogenhausen ist heute noch um die Kirche Sankt Georg herum zu erkennen - dafür ist die Promi-Dichte auf dem Friedhof der einstigen Dorfkirche Sankt Georg sehr hoch: Liesl Karstadt, Oskar Maria Graf, Erich Kästner, Walter Sedlmayr, Rainer Werner Fassbinder und viele andere Münchner Persönlichkeiten haben hier ihre Grabstätten, die, anders als man es anhand der Namen erwarten würde, allesamt sehr schlicht gestaltet sind.
Prägend für das Stadtteilbild Bogenhausens sind natürlich das Prinzregententheater am Prinzregentenplatz und der Friedensengel in der Prinzregentenstraße. Vorbild für den Friedensengel (erbaut 1896 bis 1899) war die griechische Siegesgöttin Nike. Das Denkmal sollte an 25 Friedensjahre seit dem Versailler Vertrag von 1870/71 erinnern, und ein Dank an das bayerische Heer sein.
Nur einen Steinwurf davon entfernt ist das Museum Villa Stuck, ein bekannter Ort der Begegnung mit Kunst des 19. bis 21. Jahrhunderts. Eine bedeutende Sammlung von Werken Franz von Stucks (1863-1928) und internationale Ausstellungen zur Kunst um 1900 sowie zur modernen und zeitgenössischen Kunst machen die Villa Stuck, so die Eigenwerbung, "zu einem einzigartigen Ort des Kunsterlebens".
Ein Besuch in der Villa lohnt sich wegen der luxuriös ausgestatteten und dabei zum Teil kurios anmutenden Räume auch, ohne dass eine der Ausstellungen besucht wird. In den Jahren 1897 bis 1898 erbaut, wurde das eigenwillige Gebäude seinerzeit als modern gefeiert, auf der Pariser Weltausstellung 1900 wurden die Möbel, die der Künstler eigens für seine Villa entworfen hatte, mit einer Goldmedaille ausgezeichnet.
Seit 1992 ist das Museum Villa Stuck ein Museum der Stadt München. Passend zum gediegenen Umfeld sind natürlich auch der Feinkost Käfer und das Hotel München Palace, dessen diskreten Charme so mancher bekannte Künstler zu schätzen weiß. Der frühere Generalmusikdirektor der Münchner Philharmoniker, Christian Thielemann, etwa pflegte hier bei seinen München-Aufenthalten fest zu residieren.
Ob die Rätsler bei ihrer Tour durch das Viertel einem Prominenten begegnen, dürfte dem Zufall überlassen sein. Nicht jedoch, ob sie die vom Rätselautor festgehaltenen Motive ausfindig machen und die Hinweise, die CUS gibt, richtig entschlüsseln. Wie immer gilt: Augen offen halten und ein bisschen um die Ecke denken. Dann dürfte die Lösung nicht allzu schwer fallen. Viel Spaß beim Rätseln.
Der Stadteil Bogenhausen ist vor allem für seine Villen bekannt. An manchen Stellen kann man aber auch heute noch den dörflichen Charakter von damals erkennen. Die vierte Folge unseres Sommerrätsels führt unseren Rätselautor CUS durch die Straßen Bogenhausens.
Was gibt's zu gewinnen? Mit etwas Glück können Sie bei jeder Folge einen von fünf Hacker-Pschorr-Wiesn-Gutscheinen für vier Hendl und vier Maß Bier gewinnen sowie einen von fünf SZ-Ticket-Gutscheinen im Wert von jeweils 75 Euro.
Die Ticket-Gutscheine können Sie bei den SZ-Ticketboxen im SZ-Servicezentrum (Fürstenfelder Straße 7) und im Kaufhaus Ludwig Beck (Marienplatz 11) einlösen. Am Ende aller sechs Rätsel gibt es zusätzlich noch einen Hauptpreis zu gewinnen. Wir verlosen unter allen Teilnehmern, die mindestens eine Folge richtig gelöst haben, einen einwöchigen Aufenthalt im Intercontinental Berchtesgaden Resort für zwei Personen inklusive Halbpension sowie je eine klassische Massage und eine Alpienne Harmonie Massage.
Wo? Das Spielfeld ist auf der Karte rot markiert. Wir beginnen am Prinzregentenplatz (am besten zu erreichen mit der U4, Station Prinzregentenplatz). Wir folgen der Prinzregentenstraße. Am Europaplatz machen wir kehrt, den Friedensengel lassen wir aus. Rechts in die Trogerstraße und über die Perfallstraße und Neherstraße wieder zur Prinzregentenstraße. Nun über das Sträßlein am Prinze, die Niger- und Zumpestraße zurück zum Prinzregentenplatz. Das sind die Außengrenzen des Spielfelds (jeweils beide Straßenseiten). Sie können an beliebiger Stelle in die Suche einsteigen.
Was ist neu? Zusätzlicher Denksport: Die Bilder 12 und 22 zeigen nicht das Motiv selbst, sondern enthalten nur Hinweise auf den Ort.
Wie lange dauert es? Eine Route dauert etwa zwei Stunden. Das ist aber nur eine Schätzung: Einige werden es schneller schaffen, andere lassen sich mehr Zeit - egal, denn auf Geschwindigkeit kommt es nicht an.
Wohin mit der Lösung? Sie haben zehn Tage Zeit, um diese Folge des Sommerrätsels zu lösen. Schicken Sie Ihre Lösung bis zum Montag, 20. August (Poststempel), per Postkarte an die folgende Adresse: Süddeutsche Zeitung Lesermarkt, "Sommerrätsel - Teil 4", Hultschiner Straße 8, 81677 München. Oder senden Sie die Lösung per E-Mail unter dem Stichwort "Sommerrätsel - Teil 4" an: sz-lesergewinnspiel@sueddeutsche.de.
Unvermeidlich: Der Rechtsweg ist wie immer ausgeschlossen. Mitarbeiter des Süddeutschen Verlags und deren Angehörige dürfen natürlich gerne mitraten, können aber nichts gewinnen.
Und nächste Woche? Am Samstag der kommenden Woche geht das Sommerrätsel 2012 weiter. Die Spurensuche führt dann ins Zentrum Münchens - und zwar ins Hackenviertel.
Und die Auflösung? Diese finden Sie in zwei Wochen in der Süddeutschen Zeitung und auf Süddeutsche.de.