Schweinfurt:Student wegen Waffenhandels angeklagt

Die Festnahme des Studenten vor fast genau einem Jahr war spektakulär. Ein Spezialeinsatzkommando der Polizei nahm einen damals 25-Jährigen aus dem Landkreis Main-Spessart in der Fachhochschule Schweinfurt fest. Kommilitonen wollen gehört haben, wie die SEK-Beamten "Keine Fotos, keine Videos" gerufen haben sollen. Bei Hausdurchsuchungen in Schweinfurt und den angrenzenden Landkreisen wurden anschließend Munition und schwere Waffen sichergestellt, darunter auch Maschinenpistolen. Von diesem Donnerstag an nun muss sich der festgenommene Mechatronik-Student am Landgericht Schweinfurt wegen unerlaubten Handels mit Waffen und Munition verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Studenten insgesamt 14 Verstöße gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz sowie unerlaubten Waffenhandel vor. Der Student soll sich sogenannte Deko-Waffen, für die man keine Erlaubnis braucht, in der Slowakei beschafft haben. Und er soll sie ohne Erlaubnis zu scharfen Waffen umgebaut haben, unter anderem zu Maschinenpistolen. Von Januar 2013 bis Januar 2015 soll er sie an Abnehmer in Deutschland und Europa verkauft haben. Als Vertriebsweg soll er dafür das sogenannte Darknet genutzt haben, ein schwer zu überwachendes Netzwerk. Angeklagt sind in der Sache auch zwei weitere Männer, die dem Schweinfurter Studenten beim Handel mit Waffen und Munition geholfen haben sollen. Auch sie müssen sich wegen Verstößen gegen das Waffengesetz verantworten.

Aufgeflogen war der Waffenhandel unter anderem durch verdeckte Ermittler.

© SZ vom 21.01.2016 / prz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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