Schweinfurt:Bewährungsstrafen für Betrug in Millionenhöhe

Im Prozess um Versicherungsbetrug in Millionenhöhe sind alle vier Angeklagten mit Bewährungsstrafen davongekommen. Darauf hatten sich die Prozessbeteiligten verständigt, im Gegenzug brachen die Angeklagten ihr Schweigen. Sie gaben zu, jahrelang von Versicherungen mit fingierten Abschlüssen teurer Renten- und Lebensversicherungen hohe Provisionen ergaunert zu haben. Die Richter des Landgerichts Schweinfurt verurteilten die vier Versicherungsvermittler am Montag zu Haftstrafen zwischen 16 Monaten und zwei Jahren auf Bewährung. Zu der Absprache war es gekommen, um die Verfahrensdauer abzukürzen. Ursprünglich waren Termine bis ins Frühjahr 2018 für die Beweisaufnahme zu den mehr als 1000 Fällen geplant. Um an die Provisionen für die Verträge zu kommen, hatten die Männer Kunden mit einer beitragsfreien Zeit gelockt. In den ersten Monaten zahlten die Männer die Versicherungsbeiträge ihrer Kunden. Nach Ablauf der so vereinbarten beitragsfreien Zeit konnten die Versicherungsnehmer entscheiden, ob sie die Abschlüsse stornieren oder weiterlaufen lassen wollten. Die meisten stornierten. Die Provisionen hatten die etwa ein Dutzend Versicherungen zu dem Zeitpunkt allerdings in weiten Teilen ausgezahlt. Der Anklageschrift zufolge handelte es sich dabei um mehr als 3,5 Millionen Euro.

© SZ vom 21.11.2017 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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