Man kennt das ja von anderen genialen Erfindungen aus der Menschheitsgeschichte. Sobald sie aufpoppen, fragt man sich fassungslos: Warum ist da niemand schon früher draufgekommen? Franz Weber aus dem Allgäuer Örtchen Rückholz hat den Trend und die Bedürfnisse der Zeit frühzeitig erkannt und ist entschlossen zur Tat geschritten:
Zusammen mit einer Handvoll gleichgesinnter Männer gründete er einen Aufsitzrasenmäherklub. Dessen Ziel: Pflege und Kultivierung des Aufsitzrasenmäherfahrens. Wie genau sich Weber und seine Aufsitzrasenmäherklubmitglieder das vorstellen, demonstrierten sie an ihrem Gründungstag.
Sie fuhren im Konvoi durch die Dorfstraße, kurvten auf den Sportplatz und verpassten diesem einen fachmännischen Schnitt. Ehrenamtlich. "Eine feine Sache", sagt Bürgermeister Franz Erl, "jetzt kann die Damen-Mannschaft auf einem frisch gemähten Rasen kicken." Das Gemeindeoberhaupt war bei der ersten offiziellen Aufsitzrasenmäherausfahrt mit dabei. Natürlich saß er auf dem stärksten Gerät, ein grün-weißer Etesia Buffalo, 20 PS. Erl: "Ein sehr gutes Teil."
Franz Weber plant bereits die nächsten Aktionen: Im Sommer will er für die Kinder einen Geschicklichkeitsparcours aufbauen. Und zum nächsten Viehscheid will er ein "Feschtle" mit Musik organisieren. "Alles für den guten Zweck", betont Weber. "Wir wollen kein Geld."
Auf eine Eintragung im Vereinsregister verzichtet der Aufsitzrasenmäherklubvorsitzende. "Wir sind ein wilder Haufen", sagt er. Aber 34 Mitglieder hätten schon unterschrieben. Weber hat schon durchgezählt: In Rückholz gibt es 24 Aufsitzrasenmäher. Der Bürgermeister der 800-Einwohner-Gemeinde findet die Initiative "prickelnd": "Das bringt was fürs Ortsleben und dabei darf man auch Spaß haben."