Rosenheim:Noch mehr Tunnel

Politiker wollen höheren Anteil des Brennerzulaufs unterirdisch

Am Geld sollte der vorerst auf Gesamtkosten von rund sieben Milliarden Euro geschätzte Brennernordzulauf aus Sicht des Bundesverkehrsministers nicht scheitern - zumindest nicht in dem Moment, in dem die Bahn ihre bevorzugte Streckenführung für zwei neue Gleise rund um Rosenheim vorgestellt hat. "Erste Priorität ist nicht der spitze Bleistift", hatte Andreas Scheuer (CSU) daher bei der Gelegenheit gesagt. Gegner wie die Bürgerinitiative "Pro Riedering - brenna tuats" sprechen dagegen bereits von einem "Milliardengrab". Die Trasse, von der Riedering direkt berührt wäre, werde als umweltschonendste dargestellt, sei aber "die längste, teuerste und technisch aufwendigste".

Gleichwohl kommen von Lokalpolitikern nahezu einhellig Forderungen, den Tunnelanteil von derzeit 60 Prozent weiter zu erhöhen - etwa im Norden von Rosenheim, wo die Trasse nach Ansicht von OB Andreas März unter dem Inn hindurchführen sollte. Im Süden richten sich die Forderungen auf eine viergleisige Verknüpfung von alter und neuer Strecke mitten in einem Bergmassiv, was das Projekt noch einmal immens verteuern würde. Während viele Bürgerinitiativen am Mittwoch weiter massiven Widerstand ankündigten, befürchten bereits einige Anwohner der viel befahrenen, aber bisher nicht restlos ausgelasteten alten Trasse, das Vorhaben werde am Ende doch am Geld scheitern.

© SZ vom 15.04.2021 / kpf - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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