Rosenheim:In Südbayern werden zu wenige Kinder geimpft

Im Raum Rosenheim sind weniger Schulkinder gegen Krankheiten geimpft als irgendwo sonst in Bayern. Dies hat eine aktuelle Auswertung für das Schuljahr 2016/17 durch das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit ergeben. Demnach lag die Region bei fast allen empfohlenen Impfungen etwa gegen Masern, Keuchhusten, Kinderlähmung und Hepatitis B das zweite Jahr in Folge an letzter Stelle. So waren nur 90,2 Prozent der Kinder mindestens einmal gegen Masern geimpft, landesweit waren es 96,6 Prozent. Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt eine Impfquote von 95 Prozent. Bei solchen Impflücken sei jederzeit mit einem Masernausbruch zu rechnen, warnt der Leiter des Rosenheimer Gesundheitsamts. Beim Keuchhusten, für den die Impfquote in der Region noch niedriger liegt, wurden 2017 auch besonders viele Erkrankungen registriert. Die Impfquoten sind auch in den meisten anderen südbayerischen Landkreisen entlang den Alpen sehr niedrig. Als eine mögliche Erklärung gilt eine große Verunsicherung bei vielen akademisch gebildeten Eltern, die bei eigenen Recherchen im Internet schnell auf unseriöse Seiten von Impfgegnern stoßen.

© SZ vom 12.09.2018 / kpf - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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