Rosenheim:Arbeitsplätze sollen bleiben

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Die Arbeitsplätze bei Kathrein in Rosenheim sollen erhalten bleiben. (Foto: Matthias Balk/dpa)

Schwedischer Konzern will Kathrein-Mitarbeiter übernehmen

Die Mitarbeiter des Familienunternehmens Kathrein in Rosenheim können auch nach dem Verkauf des Kerngeschäfts an den schwedischen Ericsson-Konzern wohl vom Erhalt ihrer Jobs ausgehen. "Die Beschäftigten in Bayern müssen definitiv keine Angst haben. Unsere Absicht ist, alle Mitarbeiter von Kathrein in Ericsson zu integrieren", sagte Ericsson-Entwicklungschef Joakim Sorelius dem Bayerischen Rundfunk. Am Montag war bekannt geworden, dass der oberbayerische Antennenhersteller jetzt endgültig zerschlagen wird. Der Kernbereich mit Mobilfunkantennen und Filtern wird an Ericsson verkauft, Kathrein hatte die Schweden in der Vergangenheit bereits mit der Technik beliefert. Ericsson übernimmt 4000 Kathrein-Mitarbeiter weltweit, gut 1000 davon am Firmensitz Rosenheim. Der Netzwerkausrüster will die Kathrein-Technik für den Ausbau des Mobilfunkstandards 5 G nutzen, der zum Beispiel für das autonome Fahren wichtig sein wird. Es sei keineswegs der Fall, dass Arbeitsplätze nach Schweden gingen, hieß es bereits am Montag aus der Rosenheimer Firmenzentrale. Das Geschäft werde voraussichtlich im dritten Quartal 2019 bei Ericsson "eingegliedert", es ändere sich quasi nur das Dach.

Direkt bei Kathrein sollen in Restbereichen in Rosenheim 150 bis 200 Mitarbeiter verbleiben. Dazu zählt das Geschäft mit Satellitenantennen, mit dem Kathrein einst groß geworden war. Die Restsparten sollen so aufgestellt werden, dass sie eigenständig überleben können, hieß es. Zuletzt waren schon andere Felder veräußert worden, unter anderem die Autoantennensparte. Das Unternehmen, das in diesem Jahr 100. Jubiläum begeht und in dritter Generation geführt wird, steckt seit 2012 in einer Sanierung, es strauchelte wegen Managementfehlern und des schwierigen Markts. Hunderte Stellen weltweit wurden eingespart, auch welche in Rosenheim. "Die Belegschaft hat einen extrem starken Zusammenhalt und das ist für mich ein Punkt, wo ich sage: Ja, eine Weiterführung bei einer anderen Firma ist definitiv besser, als vielleicht unter wirtschaftlich schlechten Situationen schlechter zu fahren", sagte der Kathrein-Betriebsratsvorsitzende Markus Unterleitner dem BR. Bei der Rosenheimer IG Metall hieß es auf SZ-Anfrage, den Deal mit Ericsson sehe man als "richtig gute Basis für die Zukunft".

© SZ vom 28.02.2019 / ojo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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