Regionalkonferenz:Scharf will Streit um Steigerwald beenden

Umweltministerin Ulrike Scharf (CSU) will den jahrelangen Streit um den richtigen Schutz für den Steigerwald beenden. "Im Steigerwald müssen entstandene Gräben zugeschüttet werden", sagte sie nach einer Regionalkonferenz am Montag. Im Raum steht nach wie vor eine Bewerbung um einen Unesco-Welterbetitel. Offen ist, ob der Titel Weltnaturerbe oder Weltkulturerbe angestrebt werden soll. Naturschützer fordern dagegen seit Jahren den ersten nordbayerischen Nationalpark im Steigerwald, die Staatsregierung lehnt das ab. Deshalb gibt es zwischen Befürwortern und Gegnern der Nationalpark-Idee seit Jahren Streit.

Scharf kündigte an, dass eine Lösung in der Region selbst gesucht werden soll: "Wir werden dazu einen regionalen Dialogprozess für mehr Transparenz und Bürgerbeteiligung starten. Wir wollen ein verbessertes Schutzkonzept entwickeln - und zwar gemeinsam mit den Menschen im Steigerwald." Weiter sagte sie: "Die Lösung soll drei Dinge ermöglichen: eine gute wirtschaftliche Entwicklung, einen hohen kulturellen Reichtum und einen Schutz der wertvollen Natur. Die Region entscheidet."

Vor der Konferenz hatten Gegner und Befürworter des Nationalpark-Konzepts vor dem Bamberger Landratsamt demonstriert. Sowohl Grüne als auch SPD übten heftige Kritik an der Konferenz, an der etwa die Landräte der betroffenen Kreise teilgenommen hatten. Der SPD-Abgeordnete Harry Scheuenstuhl störte sich an der Organisation der Konferenz: "Eine nicht-öffentliche Veranstaltung, deren Teilnehmerliste unbekannt ist, ist kein Mittel zur Problemlösung, sondern eine Farce."

© SZ vom 27.10.2015 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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