Regensburg:Künstlerin will gegen Betretungsverbot klagen

Eine 29-jährige Regensburgerin will vor dem Bayerischen Verwaltungsgerichtshof gegen das Betretungsverbot auf der bei Jugendlichen beliebten Jahninsel in Regensburg klagen. "Die Stadt schafft damit praktisch Jugendkulturräume ab", sagte die Künstlerin Milla Müller (Künstlername) der Mittelbayerischen Zeitung. Vom ersten April an bis zum 31. Oktober würde das vom Stadtrat beschlossene Betretungsverbot auf der Jahninsel und dem Grieser Spitz unter der Steinernen Brücke wieder gelten.

Ende August 2020 wurde es beschlossen, auch unter dem Gesichtspunkt, große Ansammlungen im Freien in der Pandemie zu verhindern. Der Beschluss stieß auf den Protest vieler junger Leute, die bei geschlossenen Klubs und Bars wegen des Coronavirus kaum mehr Räume hatten, um sich zu treffen und zu feiern. "Es muss stadtnahe Zonen geben, wo ich feiern darf, ohne etwas konsumieren zu müssen", sagt Müller, die letztes Jahr mit ihrer Protestaktion "silent disco" - stille Disco - auf das Betretungsverbot aufmerksam machte und dafür wohl ein Bußgeld von 75 Euro erhalten wird. Astrid Freudenstein (CSU), Bürgermeisterin von Regensburg, verteidigt den Beschluss und argumentiert mit der Nachtruhe. Sie verweist auf 30 Räumungen wegen massiver Ruhestörung auf der Jahninsel und am Grieser Spitz vor der Verschärfung. Zudem sei es schwer bei bis zu 800 Leuten, die sich gleichzeitig auf der Jahninsel befinden, die Abstände einzuhalten. Anwohner beschweren sich vor allem über den Müll, den die Feiernden zurücklassen.

© SZ vom 05.03.2021 / nell - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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