Pilotenstreik in München:Lufthansa streicht die Hälfte der Verbindungen

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Der achte Pilotenstreik in diesem Jahr: In München fällt etwa die Hälfte aller Lufthansa-Flüge aus. (Foto: REUTERS)
  • Die Lufthansa-Piloten bestreiken auch Interkontinental-Flüge.
  • Die Airline hat 1511 Flüge im gesamten Flugverkehr gestrichen, betroffen sind etwa 166 000 Passagiere.
  • Auch für Mittwoch sind Flüge gestrichen.

Piloten bestreiken auch Langstrecken-Flüge

Die Lufthansa-Piloten haben ihren Streik auf Langstreckenflüge ausgeweitet und damit auch in München zahlreiche Flugausfälle verursacht. 9 von 20 geplanten Interkontinentalflügen der Lufthansa wurden am Dienstag gestrichen. Auch auf Kurz- und Mittelstrecken fiel etwa die Hälfte der Verbindungen aus. Es habe aber kein Chaos oder besondere Vorkommnisse gegeben, sagte ein Sprecher des Airports. Am Flughafen Nürnberg fallen sechs Lufthansa-Flüge nach Frankfurt aus.

Auch Langstreckenflüge betroffen
:Lufthansa-Piloten weiten Streik aus

Bereits am Montag fielen zahlreiche Kurz- und Mittelstreckenflüge aus, jetzt geht es zusätzlich auch um Interkontinentalflüge: Die Piloten der Lufthansa weiten ihren Streik aus. Zehntausende Passagiere sind nach Angaben der Fluggesellschaft betroffen.

Hier finden Sie eine Liste der gestrichenen Flüge.

Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) hat ihre Piloten bis kurz vor Mitternacht zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen. Auch für Mittwoch hat die Lufthansa allerdings noch Flüge gestrichen.

Streitpunkt Übergangsrente

Der Arbeitskampf läuft bereits seit April. Cockpit und Lufthansa werfen sich gegenseitig vor, eine Lösung zu blockieren. Größter Streitpunkt ist die sogenannte Übergangsrente: Die Lufthansa will, dass ihre Piloten künftig frühestens mit 60 statt wie bisher mit 55 Jahren in den bezahlten Vorruhestand gehen können. Die Gewerkschaft wehrt sich dagegen.

Im gesamten Streikzeitraum waren in München nach Angaben einer Lufthansa-Sprecherin 900 innerdeutsche und innereuropäische Flüge geplant. Mit Unterstützung der Lufthansa-Tochter CityLine und von Piloten, die normalerweise im Lufthansa-Management arbeiten, könne die Hälfte dieser Verbindungen geflogen werden. Am größten Lufthansa-Drehkreuz in Frankfurt wird der Flugverkehr voraussichtlich größtenteils komplett zum Erliegen kommen.

Piloten aus dem Management helfen aus

Im September hatte ein Streik der Lufthansa-Piloten gezielt den Münchner Flughafen getroffen. Damals hatte Europas größte Airline 140 Verbindungen gestrichen, rund 15 000 Passagiere waren damals betroffen.

Als Übergangsversorgung, für die die Piloten kämpfen, bekommen sie in der Zeit bis zur gesetzlichen Rente 60 Prozent ihrer vorherigen Bruttobezüge ohne Zulagen. In der Regel sind das momentan rund 124 000 Euro brutto im Jahr.

© Südeutsche.de/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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