Passionsspiele 2010:Geldsegen für Oberammergau

Ein Ort zieht Bilanz: Wenn am Sonntag der letzte Vorhang fällt, werden die Passionsspiele mehr als halbe Millionen Besucher nach Oberammergau gebracht haben - und einen Gewinn von 25 Millionen Euro. Die Gemeinde will weiter mit Regisseur Stückl Theater zusammenarbeiten.

Kurz vor Ende der 41. Oberammergauer Passionsspiele zieht die Gemeinde eine positive Bilanz. In diesem Jahr hätten 515.000 Besucher die Vorstellungen gesehen, das entspreche einer Auslastung von 99,8 Prozent, sagte Bürgermeister Arno Nunn (parteilos) in Oberammergau.

Trägt am Sonntag zm 109. und letzten Mal das Kreuz zum Hügel Golgatha: Jesus-Darsteller Andreas Richter bei den Oberammergauer Passionsspielen. Das Stück über die Leiden Christi lohnte sich für die Gemeinde: Bürgermeister Arno Nunn sprach von einem Reingewinn von 25,7 Millionen Euro. (Foto: dpa)

Die Gemeinde rechnet mit einem Gewinn von etwa 25 Millionen Euro. Spielleiter Christian Stückl sagte, die Dorfbewohner hätten ihre Haltung zu den Spielen verändert: "Keiner hat mehr Angst vor Veränderungen", sagte Stückl und hob insbesonders den Dialog mit jüdischen Organisationen hervor.

Am kommenden Sonntag findet die 109. und damit letzte Vorstellung der Passionsspiele statt. Mit Blick auf die Finanzen sagte Nunn, das von der Gemeinde genehmigte Budget für die Spiele sei um 2,1 Millionen Euro unterschritten worden. Der vom Freistaat Bayern verbürgte Kredit von 10,3 Millionen Euro sei bereits vollständig getilgt.

Obwohl die nächste Passion erst wieder in zehn Jahren aufgeführt wird, will die Gemeinde die Theaterarbeit im kommenden Jahr fortsetzen. Laut Nunn soll die Zusammenarbeit mit Stückl weitergehen. Der Regisseur sagte, die jungen Darsteller seien in diesem Jahr wie nie zuvor "vom Theatervirus infiziert" gewesen. Bereits für den Sommer 2011 plant Stückl eine Inszenierung von Thomas Manns "Joseph und seine Brüder" nach der Theaterversion von John von Düffel. Da Mann einige Zeit in Oberammergau verbracht habe, sei auch die Verbindung zur Dorfgeschichte gegeben, sagte Stückl.

© ddp/mob - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: