Passau:Silvesterfeier wegen Terrorgefahr abgesagt

Nach dem Anschlag in Berlin greift die Stadt Passau zu einer drastischen Maßnahme. Die größte Silvesterparty in der Dreiflüssestadt ist wegen "abstrakter Terrorgefahr" abgesagt worden. Die Stadt sehe es als ihre Pflicht, "nicht leichtfertig unübersichtliche Situationen zu provozieren", sagte Oberbürgermeister Jürgen Dupper in einer Videobotschaft. Deswegen werde die Marienbrücke über den Inn von 23 bis 1 Uhr für Fußgänger und Radfahrer gesperrt. Die beliebte Sause für Feiernde fällt damit ins Wasser. Normalerweise sperren Polizisten die Brücke zum Jahreswechsel für Autos. Dann treffen sich darauf viele Passauer zum Feiern. Von dort hat man beste Sicht auf das Feuerwerk über der Altstadt, sofern nicht Nebel von Inn und Donau aufsteigt. Auf Facebook wird die Entscheidung der Stadtverwaltung stark kritisiert. "Passau knickt ein", schreibt einer. "Überall tönt es, wir dürfen uns nicht unterkriegen lassen, keine Angst zeigen. Nicht so im kleinen, beschaulichen Passau." Der Oberbürgermeister spricht von einer "unbequemen Entscheidung", die gemeinsam mit der Polizei getroffen worden sei. "Natürlich ist sie keinem der Beteiligten leicht gefallen - wissen wir doch, wie beliebt diese Party ist und wie sehr sich insbesondere manch junge Passauer auf diese Nacht gefreut haben", so Dupper.

© SZ vom 24.12.2016 / anwo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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