Passau:Kontrollen auf A 3 bald näher an der Grenze

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Seit bald drei Jahren gibt es die Grenzkontrollen auf der Autobahn A 3 nahe Passau, seit bald drei Jahren ärgern sich Berufspendler über Dauerstau und die umliegenden Gemeinden über Fahrzeuge, die ihre Durchfahrtsstraßen verstopfen. Doch nun zeichnet sich offenbar eine Lösung ab. Demnach planen Bund und Freistaat, die Kontrollstelle näher an die Landesgrenze zu Österreich zu verlagern. Das hat das bayerische Innenministerium am Donnerstag auf Nachfrage bestätigt. Wo die neue Kontrollstelle genau hinkommt, ist noch nicht entschieden. Zwischen Pocking und Suben gebe es "zwei Stellen, wo das möglich wäre", sagte der Passauer Landtagsabgeordnete Walter Taubeneder (CSU).

Während die örtlichen Politiker die Verlegung bereits seit der Wiedereinführung der Grenzkontrollen fordern, hatten Bund und Freistaat diese bislang stets abgelehnt - mit dem Argument, dass dafür umfassende Baumaßnahmen nötig wären. Derzeit finden die Kontrollen auf Höhe eines Autobahnparkplatzes statt, der sich gut sieben Kilometer hinter der deutsch-österreichischen Grenze befindet. Um dem Stau an der Kontrollstelle auszuweichen, fahren viele bereits vorher bei Pocking ab, der ersten Ausfahrt in Deutschland. Zwar steht auch dort in der Regel ein Fahrzeug der Schleierfahndung, doch ist der Umweg über die Landstraßen meist zeitsparender. Für die Dörfer und Gemeinden in der Grenzregion bedeutet dies eine hohe Verkehrsbelastung.

"Die Nerven der Anwohner liegen blank", sagt der CSU-Abgeordnete Taubeneder. Besonders betroffen sei die Ausweichstrecke durch Neuburg am Inn und Dommelstadl mit inzwischen rund 7000 Fahrzeugen täglich. Wohl auch mit Blick auf die Landtagswahl im Oktober sagt Taubeneder über den Plan einer neuen Kontrollstelle: "Ich hoffe, dass wir es relativ schnell umsetzen können." Einen konkreten Zeitplan gebe es derzeit noch nicht.

Die Grenzkontrollen waren im September 2015 beschlossen worden, als Hunderttausende Flüchtlinge über die sogenannte Balkanroute nach Deutschland kamen, viele von ihnen über die Grenze bei Passau. Obwohl die Zahl der dort ankommenden Flüchtlinge inzwischen stark gesunken ist, sind die Kontrollen seither mehrfach verlängert worden, zuletzt im April um weitere sechs Monate.

© SZ vom 08.06.2018 / GLA - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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