Passau:Fall Maurice wird nochmals verhandelt

Gut zweieinhalb Jahre nach dem Prozess um den Tod des Jugendlichen Maurice K. aus Passau hat der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe das Urteil gegen einen der vier Angeklagten aufgehoben. Nach Angaben einer Sprecherin droht ihm ein härteres Urteil. Vom 22. September an wird neu verhandelt - nichtöffentlich, weil der Angeklagte damals minderjährig war. Die Richter hatten den jungen Mann im Januar 2019 unter anderem wegen Körperverletzung zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr und neun Monaten verurteilt. Dagegen hatten Staatsanwaltschaft und Nebenklagevertreter Revision eingelegt.

Dem BGH nach müssten die Richter prüfen, ob nicht eine Verurteilung wegen gefährlicher Körperverletzung in Frage komme, weil der Angeklagte dem bereits sichtlich benommenen Opfer mindestens drei Faustschläge versetzt habe, bei denen es sich um eine "generell das Leben gefährdende Behandlung" gehandelt haben könnte. Hauptangeklagter war ein 25-Jähriger, der unter anderem wegen vorsätzlicher Körperverletzung und fahrlässiger Tötung zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt worden war. Zwei 15 und 17 Jahre alte Jugendliche erhielten je eine einjährige Bewährungsstrafe.

© SZ vom 17.09.2021 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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