Nußdorf am Inn:Naturschützer wollen Heuberg retten

Der Deutsche Alpenverein und der Verein zum Schutz der Bergwelt sprechen sich vehement gegen eine Erweiterung des Steinbruchs am Heuberg über dem bayerischen Inntal aus. Ein Großteil des Steinbruchs und die gesamte Erweiterungsfläche liegen demnach in der Schutzzone C des bayerischen Alpenplans, was einen solchen Eingriff in die Bergwelt eigentlich strikt ausschließt.

Dieses Argument war auch schon beim Streit über den von der Staatsregierung erst vorangetrieben und dann aufgegebenen Ausbau des Skigebiets am Riedberger Horn im Oberallgäu von großer Bedeutung. Dass auch der Heuberg in der per Alpenkonvention streng geschützten Zone C liegt, spielte im laufenden Genehmigungsverfahren am Landratsamt Rosenheim bisher aber keinerlei Rolle. Erst die örtliche Initiative "Rettet den Heuberg" hat die Aufmerksamkeit nun darauf gelenkt. Sie und die Naturschutzverbände kritisieren viele Mängel im Verfahren, darunter eine aus ihrer Sicht fehlerhafte Umweltverträglichkeitsprüfung. Der Steinbruch zieht sich bereits jetzt hoch und weithin sichtbar den Heuberg hinauf - laut einem Beschluss des Verwaltungsgerichtshofs von 2018 schon weit höher, als es der einstigen Genehmigung entspricht. Das Unternehmen Rohrdorfer Zement hat am Heuberg seit 1961 nach eigenen Angaben acht Millionen Tonnen Kalkstein abgebaut und will diese Menge bis 2070 mehr als verdoppeln.

© SZ vom 27.04.2021 / kpf - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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