Ein 26-jähriger Berufsschüler ist am Dienstag in Nürnberg festgenommen worden, weil er einen Lehrer bedroht haben soll. Diese Ankündigung löste zuvor einen Großeinsatz der Polizei im größten Berufsschulzentrum der Stadt aus. Hunderte Beamte riegelten die Schule ab, nachdem die Polizei am frühen Morgen "Kenntnis davon erlangt" habe, dass ein Schüler eine Lehrkraft bedrohe, sagte ein Polizeisprecher. Mehrere Tausend Schüler waren zu der Zeit bereits in dem Gebäude, sie verbarrikadierten sich nach Angaben des Sprechers mit den Lehrern in den Klassenzimmern. Erst wenige Wochen zuvor habe die Polizei eine Übung für den Fall eines Amoklaufs in der Schule abgehalten.
Der mutmaßliche Tatverdächtige ließ sich jedoch nicht blicken, er war am Dienstag offenbar gar nicht zur Schule gekommen. Die Polizisten durchsuchten das Gebäude. Gegen elf Uhr endete die Durchsuchung und auch der Schulbetrieb, die Schüler konnte das Gebäude verlassen. Anhaltspunkte für eine konkrete Gefährdung hätten sich während des Einsatzes nicht ergeben, sagte der Sprecher. Vor der Tür warteten bereits einige besorgte Eltern, die meisten Schüler machten sich jedoch mit öffentlichen Verkehrsmitteln auf den Heimweg. Einigen stand der Schreck ins Gesicht geschrieben, andere gaben sich recht cool.
Nach dem jungen Mann suchte die Polizei weiter und nahm ihn 13.30 Uhr schließlich im Nürnberger Süden fest. Wie ernsthaft seine Drohung tatsächlich war und welches Motiv ihn dazu getrieben haben könnte, wird nun weiter untersucht. Gegen den 26-Jährigen wurde ein Ermittlungsverfahren eingeleitet.