Nürnberg:Pläne für Quelle-Areal werden konkreter

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Die Planungen für die Umwandlung des seit fast zehn Jahren leer stehenden Quelle-Versandzentrums in einen kompakten neuen Stadtteil in Nürnberg kommen voran. Mit einem fertigen Bauantrag rechnet Baureferent Daniel Ulrich aber nicht vor dem Sommer 2019. Derzeit erarbeite die Stadt gemeinsam mit der Düsseldorfer Gerchgroup, die das Areal im Sommer gekauft hat, die Strukturplanung: Wie wird die Riesenimmobilie, in die nach derzeitigen Planungen unter anderem 1100 Wohnungen eingebaut werden sollen, erschlossen werden? Wo können die Teile aus dem denkmalgeschützten Gebäude herausgeschnitten werden, um große grüne Innenhöfe "von der Breite einer Straße" zu schaffen? Wo können Jugend- und Sozialamt sowie die städtischen IT-Spezialisten untergebracht werden? "Insgesamt sind wir wieder ein ganzes Stück weiter", bilanziert Ulrich diese Arbeitsgruppentreffen.

Die Gerchgroup, die das Projekt unter dem Namen "The Q" führt, rechnet derzeit mit einem Baubeginn im Jahr 2021 und der Fertigstellung 2024. Sie geht von Investitionen in Höhe von 700 Millionen Euro aus.

Im August haben Stadt und Gerchgroup eine Vereinbarung getroffen, in der Investor und Stadt gemeinsame Entwicklungsziele für das Areal an der Fürther Straße vertraglich festgelegt haben. Darin sind neben den 190 000 Quadratmetern für Wohnungen im ehemaligen Versandhaus weitere 10 000 bis 15 000 Quadratmeter für Sozialwohnungen vorgesehen. Diese sollen in einem Neubau auf einem ehemaligen Parkplatz entstehen. Darüber hinaus soll es in dem Quelle-Gebäude "Möglichkeiten für kulturelle, gesundheitliche, sportliche, soziale und sonstige gewerbliche Nutzungen geben", sowie für Büros und ein Hotel mit bis zu 250 Betten. Auch "Unternehmen aus dem Startup-Bereich und der Kultur- und Kreativwirtschaft" sollen dort nach dem Willen der Vertragspartner Platz finden. Der tatsächliche Nutzungsmix werde im weiteren Verfahren festgelegt. Der Einzelhandel wird auf knapp 19 000 Quadratmeter beschränkt. An der notwendigen Infrastruktur, wie Kita-Plätzen, muss sich der Investor beteiligen. Außerdem hat sich die Stadt die Werbeflächen am Turm des ehemaligen Heizhauses, an dem noch immer das Quelle-Logo prangt, für die Kulturhauptstadtbewerbung gesichert.

© SZ vom 11.12.2018 / henz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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