Nürnberg:Messer-Angreifer ist wohl psychisch krank

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Der 25-jährige Mann, der am frühen Sonntagmorgen in Nürnberg auf eine junge Frau eingestochen haben soll, leidet nach einer ersten Einschätzung der Staatsanwaltschaft unter einem "breit gefächerten psychischen Krankheitsbild". Man gehe davon aus, dass er zur Tatzeit einen psychotischen Schub hatte, sagte die Leitende Oberstaatsanwältin Antje Gabriels-Gorsolke bei einer Pressekonferenz von Polizei und Staatsanwaltschaft am Montag. Der Mann war noch am Sonntag in die Bezirksklinik Erlangen gebracht worden. Ein Ermittlungsrichter hat am Sonntag entscheiden, dass er dort weiter untergebracht wird. Die Staatsanwaltschaft wertet die Tat als versuchten Mord.

Der Mann wird verdächtigt, eine 21-Jährige völlig unvermittelt mit einem Stich in den Oberkörper schwer verletzt zu haben, die ihm kurz vor fünf Uhr auf der Fürther Straße entgegen kam. Nach bisherigen Erkenntnissen kannten sich der mutmaßliche Täter und die Attackierte nicht. Nur weil die 18-jährige Begleiterin der Frau "resolut reagiert hat", wie die Polizei sagte, ist es wohl bei einem Messerstich geblieben. Die Verletzte wurde am Sonntag ins Krankenhaus gebracht und befindet sich laut Polizei nicht in Lebensgefahr. Der Freundin war es gelungen, den Angreifer abzuwehren und in die Flucht zu schlagen, wobei er einen Schuh verlor. Außerdem fand die Polizei in der Nähe des Tatorts die blutverschmierte Klinge eines Messers. Spuren auf beiden Gegenständen sollen nun mit der DNA des Tatverdächtigen abgeglichen werden. Zu ihm wurde die Polizei am Sonntag auf anderem Weg geführt, wie der leitende Ermittler berichtete: Die Eltern des Mannes hätten am Sonntagvormittag wegen des psychischen Zustands ihres Sohnes ärztliche Hilfe gerufen, worauf er in eine Nürnberger Klinik gebracht wurde. Dort habe der 25-Jährige einer Ärztin gesagt, dass er an einem Überfall beteiligt war. Als er noch im Klinikum festgenommen wurde, soll er die Tat auch im Gespräch mit Polizeibeamten zugegeben haben. Bei der anschließenden Vernehmung habe er dann im Beisein seines Anwalts keine weiteren Angaben gemacht.

Laut Staatsanwältin ist der Verdächtige aktenkundig. Es seien vier Vorfälle aus dem Jahr 2017 mit Körperverletzung, Beleidigung oder Sachbeschädigung, zum Teil im häuslichen Umfeld, bekannt.

© SZ vom 19.02.2019 / henz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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