Nürnberg:Mann droht mit Attentat

Polizei räumt eine Veranstaltungshalle mit 500 Besuchern

Wegen einer Suiziddrohung ist am Samstagabend in Nürnberg eine Veranstaltungshalle mit etwa 500 Besuchern geräumt worden. Kurz vor 21 Uhr meldete sich ein Mann bei der Polizeieinsatzzentrale Mittelfranken und drohte damit, sich etwas anzutun. Der 55-Jährige parkte mit einem Wohnmobil hinter der Tafelhalle am Europaplatz und wollte sich mit seinem Fahrzeug in die Luft sprengen. Um die Veranstaltungsgäste nicht zu gefährden, räumten 30 Einsatzkräfte der Polizeiinspektion Nürnberg-Ost die Tafelhalle, in dem gerade der Kabarettist Claus von Wagner eine Vorstellung gab. 30 weitere Polizisten standen auf Abruf bereit. Der Verkehr auf der Äußeren Sulzbacher Straße, einer der Hauptverkehrsstraßen Nürnbergs, war nicht beeinträchtigt.

Was genau sich draußen abspielte, bekam im Innern der Tafelhalle kaum jemand mit. Augenzeugen berichten von "Problemen draußen", die ausverkaufte Veranstaltung wurde nach der Hälfte des Programms "Theorie der feinen Menschen" abgebrochen. Die Polizei sperrte das Gelände ab und forderte die Anwohner sicherheitshalber auf, in ihren Wohnungen zu bleiben.

Mehrere Stunden lang sprachen Verhandlungsspezialisten des Sondereinsatzkommandos (SEK) mit dem 55-Jährigen. Auch seine Tochter soll mit der Polizei versucht haben, ihn zum Aufgeben zu bewegen. Kurz vor Mitternacht konnte der Mann dann dazu gebracht werden, sein Wohnmobil zu verlassen. Das SEK griff zu und nahm ihn in Gewahrsam. Der Mann wurde unverletzt in ärztliche Behandlung übergeben. Warum genau er gedroht hatte, sich in die Luft zu sprengen, ist nach wie vor unklar. Laut dem Polizeipräsidium Mittelfranken dürfte der Mann sich in einem psychischen Ausnahmezustand befunden haben, der zum Suizidversuch geführt haben könnte.

© SZ vom 04.05.2015 / dpa, angu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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