Nürnberg:Kein Hinweis auf Brandstiftung

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Ermittler finden in Wohnhaus Halterungen für Rauchmelder

Nach dem verheerenden Brand in Nürnberg, bei dem am vergangenen Samstag eine Mutter und vier Kinder starben, haben Brandermittler mehrere Halterungen für Rauchmelder in dem Wohnhaus entdeckt. Dies lasse den Schluss zu, dass es in dem Haus einmal Rauchmelder gegeben habe, sagte ein Polizeisprecher am Donnerstag. Ob diese funktionstüchtig und angebracht waren, sei aber noch Gegenstand der aktuellen Ermittlungen.

Wodurch das Feuer ausbrach, ist weiterhin unklar. Hinweise auf Brandstiftung gibt es laut einem Sprecher des Polizeipräsidiums Mittelfranken bisher nicht. Die Polizei hat eine zehnköpfige Ermittlungskommission eingerichtet, um den Fall zu klären. Diese betreibt einen großen Aufwand, um die Ursache der Katastrophe herauszufinden. Am Donnerstag haben Brandermittler und Beamte des Landeskriminalamts das Wohnhaus erneut untersucht und einen 3-D-Scan durchgeführt, um später am Computer ein dreidimensionales Abbild des Wohnhauses konstruieren zu können. Die Ermittler können dadurch den Brandort virtuell jederzeit erneut begutachten.

Bei dem Brand, der am Samstag um drei Uhr morgens gemeldet wurde, waren eine 34-jährige Mutter, ein Säugling und drei ihrer weiteren Kinder im Alter von vier, fünf und sieben Jahren ums Leben gekommen. Sie waren vermutlich im Schlaf vom Feuer überrascht worden und starben an einer Rauchgasvergiftung. Die 68 und 69 Jahre alten Großeltern, deren 41-jährige Tochter und ein achtjähriger Sohn überlebten die Katastrophe. Sie wurden verletzt, konnten sich aber selbst aus dem brennenden Haus in einem Gewerbegebiet im Stadtteil Sandreuth retten. Der 28-jährige Vater der Kinder war am Morgen des Brandes nicht zu Hause. Die Stadt Nürnberg betreut die Überlebenden und ist auf der Suche nach einer dauerhaften Bleibe für sie. Die Großfamilie wird laut Rathaussprecher seit Jahren von Mitarbeitern des Sozialamtes betreut. Das ausgebrannte Haus war von der Stadt als Sozialunterkunft angemietet worden.

© SZ vom 08.03.2019 / dpa, henz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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