Nürnberg:Geduldsprobe

Wo sind die Wahlunterlagen?

Ist der Herd defekt, geht auch die Kühltruhe kaputt. Oder ums mit dem Philosophen Andreas Brehme zu sagen: "Haste Scheiße am Fuß, haste Scheiße am Fuß." In Nürnberg ist das gerade gut zu beobachten und man darf unterstellen, dass der Stadt ein anderer Zeitpunkt für technische Debakel gelegen gekommen wäre. Aber man kann's sich halt nicht aussuchen. Begonnen hat die Malaise nach dem ersten Kommunalwahlgang. Am vierten Tag danach sah sich das Wahlamt zu einem fast mitleiderregenden Schreiben veranlasst. Das Erfassungsprogramm sei überlastet gewesen, man könne jetzt erst ein Stadtratsergebnis liefern. Und das sei, puh, auch als "Zwischenstand" zu verstehen, ganze Stimmbezirke müssten neu ausgezählt werden. Pech, könnte man sagen. Aber nun kam schon wieder Post. Diesmal bedauert das Wahlamt, dass kurz vor der Stichwahl noch immer nicht alle Wahlberechtigten ihre Unterlagen hätten: "Bitte haben Sie noch etwas Geduld." Nun gibt es schon Kaffeesatzleser, die das als Indiz deuten, dass dem Rathaus ein Wechsel offenbar ganz gut täte. Wie auch immer: Es treten Marcus König (CSU) gegen Thorsten Brehm (SPD) an, die Grünen sind neutral, Kleinere signalisieren Sympathie für den einen oder den anderen. Es wird also spannend - gesetzt den Fall, es klappt mit dem Auszählen.

© SZ vom 28.03.2020 / prz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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