Nürnberg:Bewährungsstrafe für U-Bahn-Schubser

Im Vollrausch hatte er seinen Freund vor eine einfahrende U-Bahn gestoßen - nun hat das Landgericht Nürnberg einen 22-jährigen Mann zu einer zweijährigen Bewährungsstrafe verurteilt. Weil er die Tat im Vollrausch und damit in einem nicht schuldfähigen Zustand beging, zog ihn das Gericht am Dienstag nicht wegen versuchten Mordes zur Rechenschaft. Der junge Mann hatte zum Tatzeitpunkt 2,66 Promille im Blut. Der Verurteilte, der die Tat zugegeben hat, obwohl er sich angeblich nicht erinnern kann, hatte im vergangenen Sommer nach einer Kneipentour samt Trinkspielen seinen Saufkumpan am Nürnberger Hauptbahnhof ins Gleisbett geschubst. Das Opfer wurde von einem einfahrenden Zug überrollt, erlitt jedoch nur zwei Schürfwunden an Schienbein und Ellenbogen. Der Täter hatte sich beim Prozessauftakt tränenreich bei seinem Kumpel entschuldigt. Mit dem Urteil blieben die Richter unter der Forderung der Staatsanwaltschaft, die wegen vorsätzlichen Vollrausches drei Jahre und drei Monate Haft gefordert hatte.

© SZ vom 23.03.2016 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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