Nürnberg:Auf der Schiene gegen den Stau

Geplante Stadt-Umland-Bahn bei Nürnberg nimmt nächste Hürde

Es gilt als eines der größten Straßenbahnprojekte in Deutschland: Der Bau der sogenannten Stadt-Umland-Bahn, die Nürnberg mit den Städten Erlangen und Herzogenaurach verbinden soll - 25 Kilometer Schienenweg müssen verlegt werden. Seit den Neunzigerjahren wird darüber gesprochen, seit zwei Jahren konkret geplant. Nun hat die Regierung von Mittelfranken das Raumordnungsverfahren eingeleitet, erster Schritt auf dem Weg zu einer Genehmigung. Bis 23. August haben Bürger, Kommunen und Verbände die Möglichkeit, ihre Kommentare zu der Planung abzugeben. Laut dem Zweckverband der drei Städte untersuchte ein Ingenieurbüro mehr als hundert mögliche Trassen, um die aussichtsreichste Variante zu finden. Die Bürger hatten schon während dieses Auswahlverfahrens die Möglichkeit, Anregungen vorzubringen.

Auf den Straßen zwischen Nürnberg und Erlangen stehen Autofahrer oft im Stau. Die Bahn soll da eine attraktive Alternative werden. Etwa 40 Minuten wird die Bahn voraussichtlich unterwegs sein, auf der Strecke vom Nürnberger Norden, wohin in spätestens fünf Jahren die Erziehungswissenschaften der Universität Erlangen-Nürnberg umziehen sollen, über Erlangen bis nach Herzogenaurach. Tagsüber ist ein Zehn-Minuten-Takt geplant. Baubeginn könnte wohl frühestens im Jahr 2023 sein, die Inbetriebnahme 2030.

Die Kosten für Planung und Bau wurden 2015 auf knapp 300 Millionen Euro geschätzt. Die Städte rechnen damit, dass der Bund bis zu 60 Prozent der Investitionskosten tragen könnte und der Freistaat weitere 30 Prozent dazulegt. Noch ist allerdings unsicher, ob auch Abschnitte gefördert werden können, in denen die Gleise auf der Straße geführt werden müssen. Die Planunterlagen können unter www.regierung.mittelfranken.bayern.de abgerufen werden.

© SZ vom 08.07.2019 / henz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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