Nürnberg:Asylbewerber trinken jetzt auch nichts mehr

Die sechs in Nürnberg Hungerstreikenden Flüchtlinge aus dem Iran, Afghanistan und Äthiopien trinken seit Montagabend nicht mehr. Sie weiteten ihren Protest aus, weil bisher kein Vertreter des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge oder der Stadt die Einladung zum Gespräch angenommen habe, sagte ein Sprecher der Asylbewerber. Gesundheitlich ginge es ihnen "nicht gut und nicht schlecht". Die fünf Männer und eine Frau leben bereits seit bis zu fünf Jahren in Deutschland. Sie wollen mit ihrem trockenen Hungerstreik auf die Ungewissheit hinweisen, in der sie wegen nicht behandelter Asylanträgen leben. Sie erklären, arbeiten und Steuern zahlen zu wollen. Die Flüchtlinge hatten schon im Sommer Kundgebungen organisiert. Das Ordnungsamt prüfe nun, die Genehmigung für das seit zwei Monaten bestehende Protestcamp in der Innenstadt zu verlängern, sagte ein Behördenvertreter. Eventuell werde man den Protestierenden zur Auflage machen, einen behandelnden Arzt zu benennen.

© SZ vom 23.09.2015 / epd - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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