Nürnberg:Anklage nach Abschiebeversuch

Knapp acht Monate nach dem umstrittenen Polizeieinsatz an einer Nürnberger Berufsschule wegen der Abschiebung eines Afghanen droht dem jungen Flüchtling ein Prozess: Die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth hat gegen den 21-Jährigen Anklage wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte erhoben. Auch eine Reihe anderer Delikte werde ihm vorgeworfen, sagte eine Sprecherin der Behörde am Freitag. Die Anklage sei beim Jugendschöffengericht eingegangen. Der Richter habe aber noch nicht darüber entschieden, ob sie zugelassen werde. Bei dem Polizeieinsatz sollte im Mai 2017 der Afghane Asef N. abgeschoben werden - die Beamten wollten ihn in der Berufsschule abholen. Schüler und später hinzugekommene Linksautonome wollten die Abschiebung mit einer Sitzblockade und einer spontanen Demonstration verhindern. Das Landgericht entschied, dass Asef N. nicht in Abschiebehaft muss.

© SZ vom 13.01.2018 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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