Nürnberg:ADAC-Funktionärsfeiern waren angemessen

Nürnberg - Weihnachtsfeiern und Geburtstagsfeten, dazu bei Tagungen eigens organisierte Freizeitprogramme für die Ehefrauen - und das meiste von alledem auf Kosten des ADAC Nordbayern. Dessen Vorstände ließen es sich jahrelang nicht schlecht gehen, was vor einigen Monaten auf eine anonyme Anzeige hin die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth auf den Plan rief. Sie leitete Ermittlungen ein und ließ Anfang April auch die Zentrale des schon länger von allerhand Affären gebeutelten ADAC Nordbayern durchsuchen. Der Verdacht der Untreue gegen den Geschäftsführer des Regionalklubs und einen weiteren Mitarbeiter stand im Raum. Nun allerdings hat die Staatsanwaltschaft nach Informationen der Süddeutschen Zeitung die Ermittlungen eingestellt.

Dies bestätigte eine Sprecherin der Ermittlungsbehörde auf Anfrage. "Ein Tatnachweis ist nicht zu führen", sagte sie. Untreue setzt strafrechtlich betrachtet eine gravierende Pflichtverletzung voraus. Diese sei den beiden Beschuldigten nicht nachzuweisen, da sie sich bei den von ihnen genehmigten Ausgaben für Feiern und Einladungen von ADAC-Funktionären an ein vom Vorstand des Regionalklubs beschlossenes Regelwerk hielten. Die ominösen Veranstaltungen auf ADAC-Kosten seien angesichts des Aufwands der ehrenamtlich tätigen Funktionäre finanziell und sozial noch angemessen gewesen, befanden die Ermittler.

© SZ vom 24.07.2015 / urit - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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