Niedrige Temperaturen:Bayerns Bienen bringen weniger Honig

Für die bayerischen Imker ist die Honig-Ausbeute in diesem Jahr sehr unterschiedlich ausgefallen. "Von Totalausfall bis hervorragend gab es alles", sagte Eckard Radke, Vorsitzender des Landesverbandes Bayerischer Imker, anlässlich des Imkertags am Samstag in Erlangen. Solche Jahre gebe es immer wieder. Regen und niedrige Temperaturen seit Mai hatten es den Bienen schwer gemacht. Die Tiere gehen bei Temperaturen unter 15 Grad kaum auf Nektar-Sammelflug. Das Fachzentrum Bienen und Imkerei in Mayen (Rheinland-Pfalz) hatte vor kurzem mitgeteilt, die Honigernte in Bayern sei um etwa zehn Prozent auf 32,7 Kilogramm pro Bienenvolk gesunken. Neben dem Wetter sei die "ausgeräumte Landschaft" mit nur wenigen Blütenpflanzen ein Problem, sagte Radke. "Wenn der Raps weg ist, was finden die Bienen dann noch?" Die Imker müssten mit den Bauern ins Gespräch kommen. "Dabei gilt es, den richtigen Ton zu treffen." Es helfe nichts, wenn Imker Landwirte als "Bienenmörder" oder "Giftspritzer" beschimpften. Vielmehr müssten sie zusammen überlegen, wie die Fruchtfolge und die Arbeit mit Spritzmitteln verändert werden könnten. Im Landesverband sind etwa 27 800 Imker Mitglied. Sie betreuen in Bayern etwa 178 000 Bienenvölker.

© SZ vom 05.09.2016 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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