Die Polizei lädt seit vergangenen Sonntag jeden Tag um elf Uhr im Garmischer Landratsamt zur Inforunde über das Gipfelgeschehen ein. Sprecher Hans-Peter Kammerer ist ein lockerer Typ, der gerne einen ebensolchen Spruch auf den Lippen hat. Deshalb ist es bemerkenswert, wenn ihm ein wichtiger Begriff nicht gleich einfällt. Er habe noch ein Thema zum Schmunzeln, das aber die Polizei nicht wirklich brauche, leitete er sein Statement ein. Um dann auf das Thema zu kommen: "In-kon-ti-nenz", sagt er, "und wie weiter?" Einlagen war das zweite Wort, das ihm fehlte. Angeblich sollen Polizisten derzeit solche, auch bekannt als Windeln, rund um Elmau Probe tragen, weil die Entsorgung der Toiletten im Gelände nicht funktionieren soll oder wegen des alpinen Umfelds keine mobilen Häuschen aufgestellt werden könnten. Ein entsprechendes Schreiben kursiert derzeit im Netz, das sehr stark nach einem offiziellen Brief der Polizei aussieht. "Alles Fake", sagt aber Kammerer. Doch der Verfasser habe sich zugegebenermaßen große Mühe gegeben. "Der Brief erfüllt formal alle Anforderungen eines Polizeischreibens." Darin werden freiwillige Beamte gesucht, die Windelmodelle testen sollten. Erfahrungen seien an eine E-Mail-Adresse der Polizeigewerkschaft zu senden. Kammerer musste selbst ein Lächeln unterdrücken, bevor er wieder in den gewohnten Duktus fand. Das gefälschte Schreiben sei "abseits von Realität, kontraproduktiv, unmöglich". Die Kollegen im Gelände würden einen Knochenjob erledigen, sagt er. Um dann gewohnt griffig zusammenzufassen. Das ganze Schreiben sei "Schwachsinn". Im Übrigen betont die Polizei, habe man 27 voll funktionierende Toilettencontainer im Gelände, in denen die Kollegen ihren Bedürfnissen nachkommen könnten.
Mehr Infos zum Gipfel unter sz.de/g7