Natur in der Stadt:Immer den Blümchen nach

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Miteinander: Im Generationenpark der Gartenschau sollen sich Jung und Alt vergnügen können. (Foto: Natur in Alzenau 2015)

Die Gartenschau in Alzenau ist hübsch, aber schwer zu finden

Gut, da sind diese Blümchen am Boden. Grüne und gelbe, aufgemalt auf die Gehwege. Als Orientierungshilfe. Wer ihnen folgt, soll zum Eingang gelangen. Es ist gerade Gartenschau in Alzenau, ganz im Nordwesten Bayerns, kurz vor der hessischen Grenze. Diese zu finden gestaltet sich allerdings erstaunlich kompliziert in der kleinen Stadt mit ihren knapp 19 000 Einwohnern. Aber die meisten schaffen es doch irgendwie. Und wenn nicht, kann man immer noch zur Burg aus dem 14. Jahrhundert hinaufsteigen, ehemals Verwaltungssitz der Kurfürsten von Main, heute Wahrzeichen der Stadt, die ist wirklich nicht zu übersehen.

Die Fahnen winken dem Besucher schon, "Natur in Alzenau" steht drauf, dazu die Blümchen, es kann nicht weit sein. Ein Parkplatz ist ausgeschildert, eigens für Gartenschau-Besucher. Das Schild am Tor irritiert etwas, weil darauf zu lesen ist, dass Lebensgefahr bestünde und das Betreten verboten sei wegen der abrutschenden Sandwände. Aber der Parkplatz ist geschottert, mit der Warnung wird wohl die Sandgrube nebenan gemeint sein. Ein Shuttlebus soll die Besucher nun zur Gartenschau bringen, auch wenn diese als Ziel gar nicht auf dem Fahrplan vermerkt ist. Da steht "Generationenpark" und "Energiepark" und spätestens nach dem Besuch wird klar sein, dass dies die beiden Geländeteile der Gartenschau sind. Das allerdings müsste der Gast erst einmal wissen. Also auf gut Glück. Der Bus hält, mitten in der Stadt, Unruhe durchwabert die schwäbische Senioren-Gruppe. Auf Nachfrage bei ortskundigen Mitfahrern stellt sich heraus, dass tatsächlich der normale Busbahnhof in der Stadt der Haltepunkt für die Gartenschau ist. Und dann einfach den Blümchen nach.

Alle zwei Jahre, immer dann, wenn keine große Landesgartenschau in Bayern stattfindet, gibt es die kleineren Schauen "Natur in der Stadt". Mitten in Alzenau entstand dort, wo früher Kleingärten waren, von denen aber viele längst nicht mehr genutzt wurden, ein Generationenpark. Gärtner zeigen wie der ideale Kleingarten aussehen könnte, mit Pool oder Häuschen oder Rosenspalier. Die schwäbische Senioren-Gruppe hat sich um die Mustergräber versammelt. Es gibt einen Spielplatz für die Kleinen und einen Bewegungsparcours für alle und einen Stand, an dem die Alzenauer Winzer ihre Weine anbieten. Die westlichsten des Freistaats. Und natürlich jede Mengen Blumen. Zurzeit vor allem Zierlauch, der scheint es den Alzenauer Gärtnern besonders angetan zu haben.

Der Energiepark liegt etwas außerhalb, er grenzt an die Wellpappe-Fabrik und die Aue des Flüsschens Kahl, das vor der Gartenschau renaturiert wurde. Wenn sie vorbei ist, sollen beide Geländeteile als Park für die Alzenauer erhalten bleiben.

Gartenschau "Natur in Alzenau", bis 16. August. Geöffnet täglich von 9 Uhr bis zum Einbruch der Dunkelheit, Kasse geöffnet bis 17 Uhr. Eintritt: 12 Euro/6 Euro. Mehr Informationen im Internet: www.gartenschau-alzenau.de

© SZ vom 02.06.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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