Nachfolge geregelt:Franz Jung ist neuer Würzburger Bischof

Der neue Bischof von Würzburg heißt Franz Jung, ist 51 Jahre alt und war bisher Generalvikar des Bistums Speyer. In dieser Funktion war er vor allem mit Organisatorischem befasst: Wie kann man Pfarrgemeinden sinnvoll zusammenlegen oder ein Qualitätsmanagement für Kindertagesstätten entwickeln? Außerdem war er für Großereignisse verantwortlich wie Seligsprechungen, Bistumsjubiläen oder die Beerdigung von Altkanzler Helmut Kohl. Das Bistum Speyer beschreibt ihn als "entscheidungsstarken Gestalter mit strategischem Weitblick", Kardinal Reinhard Marx, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, als "erfahrenen Mann der Verwaltung, aber auch der Seelsorge". Bei aller notwendigen Bürokratie stehe für Jung der priesterliche Dienst an erster Stelle. Karl-Heinz Wiesemann, Bischof von Speyer, sprach am Freitag von einem "schmerzlichen Verlust". Er hatte Jung im Herbst, beim 25. Jubiläum von dessen Priesterweihe, überschwänglich gelobt: "In seiner Person verbinden sich herausragende Begabungen für Theologie, Seelsorge und kirchliche Verwaltung."

Jungs Berufung durch Papst Franziskus war am Freitag gleichzeitig in Rom, Würzburg und Speyer bekannt gegeben worden. Franz Jung ist mit drei Geschwistern in Ludwigshafen aufgewachsen. Er studierte Philosophie und katholische Theologie in München, wo er später auch promovierte, und in Rom. Seine kirchliche Laufbahn verbrachte er überwiegend in Speyer, zunächst in der Dompfarrei, seit 2003 im Bischöflichen Ordinariat.

Der Würzburger Bischofssitz war vakant, seit Friedhelm Hofmann, 75, vor fünf Monaten aus Altersgründen zurückgetreten war. Das Bistum ist mit 746 000 Katholiken (gut 100 000 weniger als vor zehn Jahren) eine der kleineren Diözesen in Deutschland.

© SZ vom 17.02.2018 / henz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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