Nach Putschversuch:Türkische Einrichtungen mit Steinen beworfen

Der gescheiterte Militärputsch in der Türkei hat am Wochenende auch in Bayern seine Spuren hinterlassen. In Nürnberg, Augsburg und Kempten fanden Demonstrationen mit Hunderten Menschen statt, zudem ließen sich im Großraum Augsburg Anhänger von Staatschef Erdoğan offenbar zu Straftaten hinreißen. Im Augsburger Stadtteil Haunstetten und im Vorort Gersthofen wurden in der Nacht von Freitag auf Samstag bei zwei türkischen Bildungseinrichtungen Fensterscheiben mit Steinen eingeworfen. Dabei wurden Gebäude beschädigt, in denen sich die sogenannte Gülen-Bewegung tätig ist. Fethullah Gülen ist ein türkischer Geistlicher, der im Exil in den USA lebt. Die türkische Regierung beschuldigt Gülen, er und seine Hizmet-Bewegung stecke hinter dem Putschversuch. Gülen weist diese Vorwürfe zurück. Unter dem Motto "Baut Schulen statt Moscheen" betreibt die Gülen-Bewegung mehr als 1000 Schulen, Krankenhäuser, Kitas und Firmen in mehr als 140 Ländern - darunter auch in Bayern. Die Polizei in Augsburg berücksichtigt bei ihren Ermittlungen nach eigenen Angaben auch den Putschversuch. Noch gebe es aber keine Hinweise auf die Täter.

© SZ vom 19.07.2016 / stma - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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