Kabarett:Musiker Hofmeir und das Sixpack der Tubisten

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Der Tuba-Virtuose, Andreas Martin Hofmeir, agiert während einer Generalprobe. (Foto: Arno Burgi/dpa/Archivbild)

Eine Tuba ist riesig. In Blaskapellen sorgen die Blechinstrumente für gehörige Tiefe. Doch was sind das für Menschen, die sich damit abplagen? Ein Musiker wagt eine Erklärung.

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München (dpa/lby) - Tubaspieler sind nach Meinung des Musikers und Kabarettisten Andreas Martin Hofmeir genügsam. „Tubist wird in der Regel, wer für schwere Melodien und das damit implizierte Üben einfach keinen Ehrgeiz hat. Das sind Leute, die schon im Schulbus ganz hinten gesessen haben“, sagte Hofmeir, der selbst Tuba spielt, der Deutschen Presse-Agentur in München mit Blick auf das Jahr der Tuba, die in Bayern und anderen Bundesländern zum Instrument des Jahres 2024 ausgerufen wurde. Einen Vorteil hat das Instrument aber: gute Bauchmuskeln, die notwendig sind, um ausreichend Luft zum Spielen zu haben. „Alle guten Tubisten haben deswegen ein richtiges Sixpack. Leider ist das aber in den meisten Fällen sehr umfangreich verpackt.“

Doch nicht nur über die Tuba, auch über andere Instrumente hat der Professor am Salzburger Mozarteum Klischees parat: „Die ersten Geigen sind überfleißig, die zweiten schwimmen mit, die Bratschen schleppen, die letzten Streicherpulte kriegen nix mit oder dösen, und hinten machen die Schlagzeuger und das Blech den ganzen Unfug, den man schon aus der Schulzeit kennt“. Heimlich Mundstücke vertauschen etwa oder Noten zukleben.

Viele dieser Stereotypen hat Hofmeir, der Mitgründer der Band LaBrassBanda war, in einem Buch aufgeschrieben. „Hundsgemeine Instrumentenkunde“ kommt in Gedichtform daher und geht augenzwinkernd ein musikalisches Alphabet durch - vom Akkordeon über Flöte und Geige bis hin zu Saxofon und schließlich Zither. Auch die Gitarre - am Lagerfeuer - greift er auf: „Starr blickt man ins brennend Scheit und grübelt: Wieso kommts so weit, dass jeder Trottel heutzutag Gitarre dilettieren mag“.

Eine Besonderheit: Die Hälfte der Gedichte ist auf Starckdeutsch geschrieben, einer sehr konsonantenlastigen Kunstsprache. Für Liebesgedichte sei das wenig passend. „Aber für Schmähgedichte eignet sich das Starckdeutsche einfach hervorragend! Allein die Instrumentennamen: Hurrpfn, Daudelsock, Urrrgl, Klarinutten, Prutschn, Tötscheiritu“, schwärmt Hofmeir.

© dpa-infocom, dpa:240315-99-346252/2

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