Musik:Große Freude: Rattles Einstand mit Haydns „Schöpfung“

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Sir Simon Rattle, der neue Chefdirigent des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks. (Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa)

Das Warten auf Sir Simon Rattle hat sich gelohnt. Bei seinem Einstand als Chef des Symphonieorchesters und Chores des Bayerischen Rundfunks war eine große Freude auf allen Seiten zu spüren. Für das Konzert hatte der Dirigent ein ganz besonderes Werk ausgewählt.

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München (dpa/lby) - Mit dem Oratorium „Die Schöpfung“ von Joseph Haydn hat Star-Dirigent Sir Simon Rattle seinen Einstand als Chef des Symphonieorchesters und des Chores des Bayerischen Rundfunks gegeben. Alle seien sehr stolz darauf und dankbar dafür, mit Rattle in eine neue Ära zu gehen, sagte die Intendantin des Bayerischen Rundfunks (BR), Katja Wildermuth, zu Beginn des Konzertes am Donnerstagabend in München. „Er steht für einen Geist der Offenheit, der Kreativität und Vielfalt innerhalb der klassischen Musik.“

Die Bühne des Münchner Herkulessaals war voll - mit Chor, Orchester und den Solisten, als Rattle unter großem Applaus hinzu kam und ohne Umschweife mit dem Konzert begann. Bariton Christian Gerhaher, Sopranistin Lucy Crowe und Tenor Benjamin Bruns sangen die drei Erzengel Uriel, Raphael und Gabriel, die mit Rezitativen und Arien die biblische Entstehungsgeschichte der Welt erzählten.

„Die Schöpfung“ ist eines von Rattles Lieblingswerken. „In ihr steckt alles, die ganze Welt. Sie ist sowohl ein Blick zurück als auch ein Blick weit in die Zukunft dessen, was Musik alles sein kann“, sagt der Musiker über das Oratorium. Den Abend in München genoss der 68-Jährige sichtlich. Immer wieder lächelte und lachte er, voller Freude über die gefühlvolle und spannungsreiche Darbietung. Der Lohn am Ende: Großer Beifall für alle Mitwirkenden, vor allem aber für Rattle, der Chor, Orchester und Solisten hingebungsvoll und präzise durch das Werk geführt hatte. Eine lustvolle Begegnung beider Seiten.

Rattle wurde 2021 zum Chef des BRSO ernannt, als Nachfolger des 2019 überraschend verstorbenen Mariss Jansons. Allerdings mussten sich die Münchner bis zum Amtsantritt ihres neuen Dirigenten gedulden. Der Deutsch-Brite wollte erst noch seine Verpflichtung als Musikdirektor des London Symphony Orchestra erfüllen.

Zum Start gibt Rattle in München zwei Konzerte hintereinander. Der zweite Abend am Freitag soll live im Radiosender BR-Klassik übertragen werden. Anschließend geht es weiter in die prunkvolle Benediktinerabtei Ottobeuren, wo am Sonntag (24. September) ein weiteres Konzert geplant ist, das zudem im Video-Livestream sowie beim Fernsehsender 3sat zu sehen ist. Anschließend soll das Konzert in der Mediathek abrufbar sein.

© dpa-infocom, dpa:230921-99-285875/5

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