Münchner Residenz:Es hat sich ausgeschüttelt, zumindest fast

Sein neunter Neujahrsempfang: Horst Seehofer begrüßt die Gäste in der Münchner Residenz. (Foto: dpa)

Ministerpräsident Seehofer spart sich beim Neujahrsempfang zum ersten Mal das Defilee - nicht aber die schon traditionelle Spitze gegen einen seiner möglichen Nachfolger.

Hände hat Horst Seehofer am Freitagabend für seinen Geschmack sicher auch so genug geschüttelt, selbst wenn es beim Neujahrsempfang der Staatsregierung in der Münchner Residenz heuer zum ersten Mal kein Defilee der Gäste vor dem Ministerpräsidenten gab.

Kommunikativer sollte das Ereignis laut offizieller Begründung werden, und so wollte sich Seehofer lieber zwanglos unter die Gäste mischen, als stundenlang Schlangensteher abzuarbeiten. In der Residenz warteten bereits 1700 geladene Gäste aus Politik, Kultur, Wirtschaft und Gesellschaft auf Seehofer, der mit seiner Familie pünktlich eintraf.

Neujahrsempfang
:So viele Gäste wie noch nie

Politiker, Prominente und sicherheitshalber auch ein paar Glücksbringer. Impressionen vom Neujahrsempfang des Ministerpräsidenten.

Beim Publikum sorgte er fast für einen kleinen Tumult, weil er bei der Begrüßung der "fünf Stämme Bayerns" zwar Altbayern, Franken, Sudetendeutsche und die jüdischen Mitbürger nannte, aber die Schwaben vergaß.

"Das liegt daran, dass gleich danach die Franken stehen, und da werde ich immer gleich nervös", scherzte Seehofer und spielte bei seinem neunten Neujahrsempfang auf die Nachfolgefrage an: "Strauß hat ihn zehnmal gemacht, das strebe ich an - und wer weiß ..." Finanzminister Markus Söder nahm aus privaten Gründen an dem Abend nicht teil.

Der Ministerpräsident würdigte in seiner Rede den verstorbenen ehemaligen Bundespräsidenten Roman Herzog als großen Bayern.

Dass der Freistaat inzwischen 13 Millionen Bürger hat, deutete er als Zeichen für die Attraktivität des Landes.Politisch setze er auf Sicherheit durch Stärke, auf die Bekämpfung von Fluchtursachen etwa durch einen Afrikapakt, für den er um die Unterstützung von Kirchen und der Wirtschaft bat, sowie auf ein gutes Verhältnis zu Bayerns Partnern.

© SZ vom 14.01.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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