Vor 100 Jahren, am 15. Januar 1919, ist in Berlin die Revolutionärin Rosa Luxemburg umgebracht worden. Bei der Nennung ihres Namens denkt man sogleich an Sozialismus und Revolution, aber gewiss nicht an den Marienwallfahrtsort Altötting. Der hat zwar viel Prominenz gesehen, sogar Kaiser und Päpste, aber sozialistische Revolutionäre haben eher einen großen Bogen um den Gnadenort gemacht. Unglaublich wirkt deshalb ein Bericht des Altöttinger Blatts Freie Volksstimme, der fünf Tage nach der Ermordung von Rosa Luxemburg erschienen ist. Demnach hat die Rote Rosa ausgerechnet bei der Schwarzen Madonna Zuflucht gesucht, nachdem die Lage im revolutionären Berlin für sie allzu brenzlig wurde. In der Freien Volksstimme war am 20. Januar 1919 jedenfalls folgender Bericht zu lesen:
Mitten in Bayern:Rote Rosa flieht zu schwarzer Madonna
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Sozialismus und Revolution sind die Begriffe, die man mit Rosa Luxemburg verbindet. Weniger Altötting. Und doch soll sie dort gewesen sein
Kolumne von Hans Kratzer
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