Memmingen:Angeklagter bestreitet Missbrauchsvorwürfe

Im Prozess um schweren sexuellen Missbrauch eines Kindes hat in Memmingen der 57 Jahre alte Angeklagte die Vorwürfe bestritten. "Das entspricht alles nicht der Wahrheit", sagte er am Dienstag zum Prozessauftakt. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann vor, sich vor elf Jahren in der Wohnung seiner damaligen Lebensgefährtin in Neu-Ulm wiederholt an deren Sohn vergangen zu haben, der zur Tatzeit zwölf Jahre alt war. Innerhalb eines halben Jahres soll es bis zu zweimal pro Woche zu sexuellen Übergriffen gekommen sein. Die Anschuldigungen des heute erwachsenen Mannes könne er sich nicht erklären, sagte der Angeklagte. Während der etwa fünfjährigen Beziehung mit der Mutter habe er zu deren Sohn und Tochter ein normales Verhältnis gehabt. "Ich habe noch nie einem Kind etwas angetan", versicherte der Mann, der drei Kinder hat. Erst im Juli 2014 erstattete das mutmaßliche Opfer Anzeige - acht Jahre nach der Trennung von der Mutter. Auslöser war vermutlich ein überraschendes Zusammentreffen in der Wohnung. Der Angeklagte war auf Wunsch der Mutter zu Besuch gekommen. Wenige Tage später ging der Sohn zur Polizei - zusammen mit der Mutter, die erst dort von den Vorwürfen erfuhr. "Ich wusste von nichts und habe auch nichts geahnt", sagte die 60-Jährige. Der Prozess wird am Donnerstag fortgesetzt.

© SZ vom 21.10.2015 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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