Mehr Überwachung:Lastwagen-Kontrollen sollen Unfälle vermeiden

Mit der Errichtung von neun stationären Kontrollstellen für Lastwagen will die bayerische Staatsregierung die steigende Zahl von Unfällen im Schwerlastverkehr eindämmen. Die verstärkte Überwachung richte sich gegen "die Hauptursachen schwerer Lkw-Unfälle", sagte Innenminister Joachim Herrmann (CSU) am Montag: "fehlender Sicherheitsabstand, nicht angepasste Geschwindigkeit, Übermüdung und technische Mängel." Die Zahl der Unfälle mit Lastwagen stieg nach Herrmanns Worten im vergangenen Jahr um 8,7 Prozent auf 4459. Mehr als zwei Drittel wurden von den Lastwagenfahrern selbst verursacht, 36 Personen starben.

Das neue Konzept, das ein österreichisches Modell zum Vorbild hat, soll die Sicherheit auf Bayerns Autobahnen erhöhen. Zusätzlich zu den mobilen Kontrollen sollen Lastwagen künftig an neun festen Standorten kontrolliert werden. Die ersten drei werden an der A 9 bei Fahrenzhausen, an der A 8 bei Bad Feilnbach (jeweils Oberbayern) sowie an der A 9 bei Ahornberg in Oberfranken entstehen. Weitere sechs Standorte sind in Planung. Ziel ist es, im Einzugsbereich aller bayerischen Polizeipräsidien mindestens jeweils eine Kontrollstelle aufzubauen. Herrmann erhofft sich durch das Zusammenspiel von Polizei, Zoll und dem Bundesamt für Güterverkehr mehr Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer, wie er bei der Vorstellung in Fahrenzhausen erklärte. Er erwarte "Kontrollen aus einem Guss" - auch dank moderner Technik. An den Standorten werden etwa spezielle Auswertegeräte für elektronische Fahrtenschreiber, neue Abstandsmessgeräte und auch Waagen eingesetzt, um überladene Fahrzeuge zu ermitteln.

© SZ vom 22.08.2017 / wiw - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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