Landshut:Machtkampf bei den Liberalen

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Alexander Putz, 52, ist gebürtiger Österreicher und lebt in Landshut. Der Bauingenieur wurde 2013 zum FDP-Kreisvorsitzenden gewählt. (Foto: privat)

FDP-Chef Albert Duin bekommt auf Landesparteitag Konkurrenz

Von Katja Auer, Landshut

Der bayerische FDP-Chef Albert Duin bekommt Konkurrenz: Beim Landesparteitag am 21. November will ihn der Landshuter Kreisvorsitzende Alexander Putz herausfordern. Die Liberalen müssten sich "energischer" als bisher mit der Politik der CSU-Staatsregierung unter Horst Seehofer beschäftigen, sagt der 52-jährige Bauingenieur. Ohne es deutlich auszusprechen, übt der Herausforderer Kritik an Duin. "Wenn ich nicht der Meinung wäre, dass man manche Dinge besser machen könnte, würde ich nicht antreten", sagt er. So sei es beispielsweise wichtig, dass die FDP "zeitnah Stellung nehme zu aktuellen Themen". Der Wiedereinzug in den Bundestag 2017 und in den bayerischen Landtag 2018 sind für Putz die wichtigsten politischen Ziele. Dafür müsse sich die FDP auch organisatorisch besser aufstellen. "Die Arbeit sämtlicher Parteiebenen besser vernetzen und aufeinander abstimmen", fordert er. Die besten Köpfe müssten zusammenarbeiten, sagt er, ohne dass sich die Partei in Lager spalte.

Das war zuletzt durchaus der Fall. Albert Duin war vor zwei Jahren überraschend zum Landeschef gewählt worden, auch deshalb, weil er sich, den politischen Neuling, als Alternative zu den bisherigen Mandatsträgern darstellte. Er setzte sich gegen Thomas Hacker durch, der Fraktionschef im Landtag war, bis die Liberalen den Wiedereinzug 2013 verpassten. Das lasteten einige Delegierte den Verantwortlichen an, die von 2008 an in der schwarz-gelben Koalition mitregierten.

Die Hoffnungen, die viele in Duin setzten, haben sich offenbar nicht alle erfüllt. Der 62-jährige Unternehmer tritt unkonventionell auf, das gefällt so manchem Liberalen. In der Landespolitik ist er bislang allerdings selten mit deutlichen Wortmeldungen aufgefallen. So will kaum jemand eine Einschätzung abgeben, wie das Rennen ausgehen könnte. Putz ist - wie Duin zuvor - landesweit wenig bekannt. Als Generalsekretär will er Andreas Keck vorschlagen, den Vorsitzenden der Münchner FDP, der auch Duin angehört.

Beim Landesparteitag im schwäbischen Lauingen werden sich altgediente Liberale wieder um Mandate bewerben. So will Thomas Hacker als Vize kandidieren, ebenso wie Karsten Klein, der Vorsitzende der unterfränkischen Liberalen, der ebenfalls Landtagsabgeordneter war. Er plädiert ebenfalls dafür, wieder besser zusammenzuarbeiten. Ob es dafür allerdings schon wieder einen neuen Landesvorsitzenden braucht, das lässt er offen.

© SZ vom 06.11.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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