Kinder sind bekanntlich äußerst kreativ. Besonders, wenn es darum geht, Ausreden zu finden. Zum Beispiel, warum man jetzt auf keinen Fall ins Bett gehen will, obwohl die Augenlider vor Müdigkeit schon auf Halbmast hängen.
Da sitzt dann schon mal ein Krokodil unterm Bett und das Kuscheltier, das vorher überhaupt nicht beachtet wurde, wird plötzlich schmerzlich vermisst und muss unbedingt gesucht werden. Oder das Kissen ist zu warm, zu klein, zu groß, zu irgendwas.
Hauptsache, das Monster im Schlafanzug schläft
Eltern kennen das - und haben diverse Strategien entwickelt, um die lieben Kleinen irgendwie ins Bett zu bugsieren. Mal sind es ausgetüftelte Einschlafrituale, mal helfen nur weitreichende Zugeständnisse. Hauptsache, das Monster im Schlafanzug schläft zu einer halbwegs vertretbaren Zeit. Und wenn gar nichts mehr fruchtet, gibt es ja noch diverse Foren im Internet. Die wissen zwar meist auch keinen Rat, geben den verzweifelten Eltern aber immerhin das Gefühl, mit dem Problem nicht alleine zu sein.
Dass alles Bitten, Betteln, Locken oder Drohen erfolglos bleiben kann, musste jetzt eine Mutter aus Landshut erfahren. Ihre siebenjährige Tochter wehrte sich mit allen Mitteln - zum Schluss beleidigte sie ihre Mutter und warf mit Gegenständen nach ihr. Die Mutter wusste sich nach stundelangem Kampf nicht mehr zu helfen und griff gegen 23 Uhr zu einem ungewöhnlichen Mittel: Sie rief die Polizei.
Die kam dann auch tatsächlich und konnte die erhitzten Gemüter beruhigen. Eine Polizistin brachte das Mädchen schließlich ins Bett, und zwar nach "einer Zahnreinigung unter amtlicher Aufsicht", wie es im Polizeibericht heißt. Wenn das jetzt als Ratschlag in diversen Mama-Foren die Runde macht, könnten die Beamten demnächst öfter ausrücken müssen.