Landeskriminalamt:Jährlich 200 Diebstähle aus Kirchen in Bayern

Das bayerische Landeskriminalamt (LKA) verzeichnet zwischen Würzburg und Passau jährlich mehr als 200 Diebstähle in Kirchen. In den meisten Fällen handle es sich dabei um Opferstockdiebstähle, teilte die Behörde in München mit. Vereinzelt sei auch Buntmetall, etwa in Gestalt von Kupferkesseln oder Fallrohren, entwendet worden oder "der Rucksack des Mesners oder ein Feuerlöscher", heißt es dazu weiter.

Rückläufig sei die Zahl der entwendeten sakralen Gegenstände wie Heiligenfiguren, Kreuze oder Votivtafeln. Wurden in den Jahren 2000 bis 2002 im Schnitt noch jeweils 150 Fälle zur Erfassung in die entsprechende Kunstdatenbank gemeldet, so ging dieser Wert laut Landeskriminalamt auf rund 50 Delikte in den Jahren 2008 bis 2010 zurück und pendelte sich bis 2014 auf sechs bis 29 Fälle ein. Für 2015 liegen derzeit noch keine Zahlen vor.

Als einen Grund für diesen rückläufigen Trend führt die Behörde eine gesunkene Nachfrage an. "Während es in den Siebziger- und Achtzigerjahren Mode war, im Treppenaufgang oder im Wohnzimmer eine Heiligenfigur zu haben, hat dieses Interesse bei der heutigen Generation heftig nachgelassen." Zugleich hätten Präventionsmaßnahmen dazu beigetragen, die Zahl der Diebstähle zu reduzieren. "Sicherlich hat auch die medienwirksame Darstellung von geklärten Fällen abschreckend gewirkt", erklärte das LKA dazu.

Zuletzt sorgte in Bayern zum Jahreswechsel 2014/2015 eine Diebstahlserie in Gotteshäusern in Niederbayern, der Oberpfalz und Oberbayern für Schlagzeilen. Dabei wurden Kirchenfiguren im Wert von rund 40 000 Euro entwendet. Der Täter, ein 39-jähriger Mann aus Dingolfing, wurde gefasst. Bundesweit registrieren die Behörden Jahr für Jahr mehr als 2000 Diebstähle aus Kirchen.

© SZ vom 27.01.2016 / KNA - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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