Kronach:Gefängnis nach Brand in Dachstuhl geräumt

Fast hundert Häftlinge müssen in den Morgenstunden verlegt werden, zwei Beamte werden verletzt.

Das Gefängnis in der oberfränkischen Stadt Kronach ist am Freitag wegen eines Feuers geräumt worden. Knapp 100 Häftlinge mussten in andere Haftanstalten verlegt werden. Ein Großaufgebot von Feuerwehr, Justiz und Polizei war in den Morgenstunden im Einsatz, auch Kräfte aus den angrenzenden Regierungsbezirken rückten aus. Zwei Beamte wurden verletzt.

Wie das Polizeipräsidium Oberfranken berichtet, war der Brand aus ungeklärten Gründen in einer Zwischendecke unter dem Dachstuhl des historischen Bauwerks ausgebrochen. Ein Angestellter der Justizvollzugsanstalt bemerkte gegen sechs Uhr Flammen im zweiten Stock morgens und schlug Alarm. Die Gefängnisinsassen wurden zunächst in ein Nebengebäude in einem gesicherten Bereich des Gefängnisses gebracht.

Die Feuerwehr hatte den Brand rasch unter Kontrolle, kämpfte aber auch noch nach Stunden gegen verbliebene Glutnester. Der Bereich um die Justizvollzugsanstalt musste weiträumig abgesperrt werden. Ersten Ermittlungen zufolge kommt die Lüftungsanlage einer Gefängniszelle als Brandherd in Frage. Kripo und Staatsanwaltschaft müssen nun ermitteln, ob ein technischer Defekt die Ursache war, oder ob das Feuer womöglich gelegt wurde.

Das Gefängnis in Kronach ist ein historisches Gebäude, es wurde 1802 als Getreidespeicher errichtet. Es befindet sich nahe der Festung Rosenberg in der historischen Altstadt. Genutzt wird es als Haftanstalt für Männer. Bis zu 99 Gefangene können dort laut Justizministerium untergebracht werden.

© SZ.de/sim/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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