Kempten:Allgäuer Suchtmediziner vor Gericht

Ein Allgäuer Arzt soll Suchtkranken unbegründet Betäubungsmittel verschrieben und dadurch fahrlässig den Tod eines Patienten verursacht haben. Seit Mittwoch muss sich der 65-Jährige vor dem Amtsgericht Kempten verantworten, unter anderem wegen fahrlässiger Tötung. Zudem soll er Patienten in mehr als 500 Fällen erpresst oder betrogen haben, indem er rechtswidrig Zusatzzahlungen verlangte. Aus Angst vor Entzugserscheinungen sollen die Patienten gezahlt haben. Der Angeklagte sagte: "Meine Intention war, Menschen in Not zu einem vernünftigen, würdigen Leben zu verhelfen." Die Zusatzzahlunen habe er für "verbal erbrachte Leistungen" einbehalten: "Ich habe mit den Patienten lange, intensive psychosomatische Gespräche geführt, die kräftezehrend waren." Der Angeklagte betreibt im Oberallgäu eine Allgemeinarztpraxis, in der er bis 2013 auch als Suchtmediziner tätig war.

© SZ vom 25.06.2015 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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