In der Justizvollzugsanstalt Würzburg sind 62 Gefangene im Hungerstreik. Eine Woche schon verweigern die Männer, überwiegend Russlanddeutsche, die Nahrung und wollen damit einen 15 Punkte umfassenden Forderungskatalog durchsetzen.
Am Dienstag will Anstaltsleiter Robert Hutter mit den Gefangenensprechern verhandeln. "Einige Punkte können wir erfüllen, aber wir lassen uns natürlich nicht erpressen", sagt er. Dem Wunsch der Häftlinge nach nicht-religiöser Literatur im Arrest könne man beispielsweise problemlos nachkommen.
Außerdem fordern sie neue Kopfkissen und Bettdecken, die allerdings nicht von der Anstalt, sondern vom Ministerium ausgetauscht werden müssten, sagt Hutter. Das werde in den nächsten Wochen aber ohnehin geschehen.
Zudem solle der Anstaltskaufmann nach dem Willen der Häftlinge russische Lebensmitteln in sein Sortiment aufnehmen. Nicht verhandelbar sei die Forderung, die engmaschigen Gitter vor den Fenstern zu entfernen. Ein Hungerstreik "kommt immer wieder vor", sagt Hutter. Die Gefangenen sollten am Montag gewogen werden und würden außerdem medizinisch betreut.