Ingolstadt:Abschiebezentrum wird erweitert

400 Balkan-Flüchtlinge kommen zusätzlich nach Ingolstadt

Das bayerische Abschiebezentrum speziell für Balkan-Flüchtlinge in Ingolstadt wird um einen vierten Standort erweitert. Nahe dem sogenannten Audi-Kreisel sollen zusätzlich etwa 400 Asylbewerber untergebracht werden, das hat die Stadtverwaltung am Donnerstag mitgeteilt. Hier und in einer früheren Kaserne im nahegelegenen Manching und zwei weiteren Einrichtungen verfügt die 130 000 Einwohner zählende Kommune dann über knapp 2000 Plätze für Flüchtlinge aus Südosteuropa, die zumeist keine Chance auf ein Bleiberecht in Deutschland haben. Um deren Abschiebung so schnell wie möglich abwickeln zu können, sind an den vier Standorten sämtliche am Asylantragsverfahren beteiligte Behörden gebündelt.

Am vergangenen Dienstag waren bereits die ersten in Ingolstadt untergebrachten Asylbewerber in ihre Heimat zurückgebracht worden. Vom Flughafen München aus wurden insgesamt 31 Kosovaren nach Priština geflogen. Ein Sprecher des Innenministeriums hatte danach angekündigt, im Wochentakt weitere "Sammelrückführungen" durchzuführen. Es ist möglich, dass sich das Abschiebetempo mit dem vierten Ingolstädter Ableger noch einmal erhöht. Auch in Bamberg soll in der kommenden Woche ein Zentrum für Asylbewerber mit geringer Bleibeperspektive eröffnet werden. Außerdem läuft die Standortsuche nach einer weiteren geplanten Einrichtung in Bayern.

© SZ vom 11.09.2015 / GLA, DPA - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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