Huml:Pflegende Angehörige entlasten

Die Staatsregierung will in den nächsten fünf Jahren im Freistaat einen Rechtsanspruch auf einen Pflegeplatz etablieren. Diese Garantie sei ein wichtiges Signal für die Menschen, sagte Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) am Freitag in München anlässlich des Bayerischen Tags der pflegenden Angehörigen. Für Pflegebedürftige und die häuslich Pflegenden solle damit sichergestellt werden, dass eine Betreuung und Versorgung im Heim möglich sei, wenn dies zu Hause nicht mehr gehe. Huml würdigte bei einem Empfang im Landtag mit 250 Gästen die Leistung pflegender Angehöriger - mehr als zwei Drittel der Pflegebedürftigen würden in Bayern zu Hause versorgt. Damit leisteten Angehörige Herausragendes. Landtagspräsidentin Barbara Stamm (CSU) ergänzte: "Ohne pflegende Angehörige wäre unser Pflegesystem schon längst zusammengebrochen."

Um diese Angehörigen zu unterstützen, brauche es geeignete Beratungs-, Betreuungs- und Entlastungsangebote, sagte Huml. Dafür wolle sie sich entsprechend einsetzen. Zum Beispiel sei ein ausreichendes Angebot an Kurzzeitpflegeplätzen besonders wichtig; so können Angehörige "auch mal eine Auszeit vom Pflegealltag nehmen". Huml verwies auf ein neues Förderprogramm zum Ausbau der Kurzzeitpflege: Mindestens 100 Plätze sollen noch in diesem Jahr entstehen, mittelfristig sollen mindestens 400 weitere dazukommen. Der Pflegebeauftragte der Staatsregierung, Hermann Imhof, forderte zudem "Kreativität" von Arbeitgebern. Sie könnten etwa betriebliche Pflegelotsen einrichten. Denn die Pflege sei längst zu einer "gesamtgesellschaftlich notwendigen Aufgabe" geworden, die alle tragen müssten.

© SZ vom 08.09.2018 / ojo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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