Hohes Risiko:Hirnhautentzündungen durch Zeckenbisse

Die Zahl der durch Zeckenbisse verursachten Hirnhautentzündungen (FSME) in Bayern ist im vergangenen Jahr auf einen Höchststand gestiegen. 2017 zählte das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) in Erlangen 229 Fälle der Frühsommer-Meningoenzephalitis, wie ein Sprecher mitteilte. Das waren so viele FSME-Fälle wie noch nie seit Einführung der Meldepflicht im Jahr 2001. Eine ähnlich hohe Zahl gab es mit 212 Erkrankungen demnach zuletzt im Jahr 2005 im Freistaat. 2016 waren es nur 158 Fälle, 2015 gab es 128 FSME-Fälle. Die Zahl der gemeldeten FSME-Erkrankungen schwankt stark von Jahr zu Jahr - die Bandbreite reichte von 80 Fällen im Jahr 2002 bis zu den 229 Fällen im Jahr 2017. Die Gründe seien "vermutlich vielfältig", hieß es vom LGL - dazu zählten klimatische und ökologische Faktoren, die Entwicklung der Wirtstier-Zahl und nicht zuletzt der Aufenthalt der Menschen in der Natur. "Ein eindeutiger Trend kann bei der Entwicklung der Zahlen nicht festgestellt werden, es bedarf diesbezüglich weiterer wissenschaftlicher Forschung." FSME wird durch Viren ausgelöst. Von der fieberhaften Erkrankung sind zuweilen die Hirnhäute betroffen. In besonders schweren Fällen kann es zur Gehirnentzündung und zur Schädigung des Rückenmarks und zu Lähmungen kommen. Für die Behandlung von FSME gibt es keine Medikamente, man kann sich allerdings dagegen impfen lassen. Immer mehr Regionen in Bayern werden zum Risikogebiet erklärt: Aktuell sind dies 83 von 96 bayerischen Landkreisen und kreisfreien Städten.

© SZ vom 29.01.2018 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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