Hohe Schäden:"Fabienne" verwüstet Franken

Lesezeit: 1 min

In Ebrach wütete der Sturm und knickte Bäume um. (Foto: Nicolas Armer/dpa)

Eine Frau stirbt im Sturm, mehrere Menschen werden verletzt

Das Unwetter Fabienne hat Nordbayern am späten Sonntagnachmittag mit großer Wucht getroffen. Heftiger Starkregen und Sturmböen haben teils schwere Schäden verursacht. In Würzburg wurden Windgeschwindigkeiten von bis zu 137 Kilometer pro Stunde gemessen. Das Sturmtief war am Nachmittag von West nach Ost gezogen und hat dabei zwischen Aschaffenburg und Weiden eine Schneise der Verwüstung hinterlassen - abgedeckte Häuser, entwurzelte Bäume, gesperrte Straßen und Bahnstrecken sowie unterbrochene Stromleitungen. Allein das Polizeipräsidium Mittelfranken zählte 1100 wetterbedingte Einsätze.

In Oberfranken hat der Sturm sogar ein Menschenleben gekostet. Auf einem Campingplatz in Ebrach im Landkreis Bamberg stürzte ein Baum um und begrub eine Spaziergängerin unter sich. Die 78-Jährige starb noch an der Unglücksstelle. Etliche weitere Menschen wurden im Sturmgebiet verletzt. In Freudenberg im Landkreis Amberg-Sulzbach musste eine Frau mit Glassplittern im Gesicht ins Krankenhaus gebracht werden, nachdem ein Ast die Windschutzscheibe ihres Autos durchschlagen hatte. Im vom Unwetter stark betroffenen Erlangen kam ein Mann mit dem Schock davon, als ein Baum auf seinen Wohnwagen krachte. Auch eine Erlanger Autofahrerin blieb unverletzt, als ihr Wagen von einem Baum getroffen wurde. Leicht verletzt wurden dagegen sechs Menschen in Lippertshofen (Neumarkt in der Oberpfalz), als ein etwa acht Meter langes Stück des Kirchweihbaumes abbrach und auf das Festzelt fiel.

In einigen Orten tobte der Sturm besonders heftig. In Schönaich im Landkreis Schweinfurt wurden etwa 35 Gebäude schwer beschädigt, und in Stadelschwarzach im Landkreis Kitzingen wurde der komplette Dachstuhl des Turms der katholischen Kirche heruntergerissen. Die für Franken typische Echter-Haube landete im Garten eines Nachbarn. In Pegnitz wehte der Sturm das Dach einer Brauerei auf die Bundesstraße B 2.

Auf vielen Bahnstrecken fuhren wegen umgestürzter Bäume und Oberleitungsschäden keine Züge mehr. Regionale Schwerpunkte waren dabei laut Deutscher Bahn Frankfurt, Darmstadt, Würzburg und Nürnberg. Die ICE-Strecke zwischen Nürnberg und Erfurt war am Abend wieder befahrbar. Auf einigen Regionalstrecken kam es am Montag noch zu Beeinträchtigungen.

Mehrere Behörden warnten am Montag davor, Parks und Wälder in den nächsten Tagen zu betreten. Die Bayerische Schlösserverwaltung hat die Hofgärten in Ansbach, Würzburg und Veitshöchheim sowie den Schlossgarten Aschaffenburg wegen Aufräumarbeiten vorübergehend geschlossen.

© SZ vom 25.09.2018 / dpa, kna, henz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: